Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
So vielfältig ist das Studium in Düsseldorf
Die Hochschulstadt beeindruckt mit einem besonderen Mix aus Studienfächern und Praxispartnern.
DÜSSELDORF Die Bandbreite an Studienmöglichkeiten ist in der Landeshauptstadt enorm. Wer hier studiert, kann sich für die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche qualifizieren, für Gesundheit, Wirtschaft, Forschung, Technik, Naturwissenschaften, Kunst oder Kultur. Ausgebildet werden die Anwälte, Ärzte oder Wirtschaftsexperten von morgen, aber eben auch Mode-, Sound-, Grafik- und Gamedesigner, Filmkomponisten, Hebammen und Tourismusexperten. Ein Überblick:
Angebot Nie hat es mehr Hochschulen und Studienfächer in der Stadt gegeben. Neben Heinrich-Heine-Universität, Hochschule Düsseldorf, Robert-Schumann-Hochschule und Kunstakademie gibt es mehr als ein Dutzend Hochschulen in privater Hand, die die Hochschullandschaft vielfältiger, teils auch noch kreativer und internationaler machen. Ein Beispiel: die MediaDesign-Hochschule. Dort werden unter anderem Gamedesigner ausgebildet. Ein anderes Beispiel ist die WHU-Otto Beisheim School of Management auf dem ehemaligen Schwanenhöfe-Areal in Flingern, die als Kaderschmiede für den Manager-Nachwuchs bekannt ist. Englisch hört man in den Seminaren nicht selten, und wer an einem MBA-Programm teilnimmt, absolviert auch Praxiswochen in China, den USA und China. An der Fliedner-Fachhochschule der Kaiserswerther Diakonie werden seit dem vergangenen Herbst-/Wintersemester Hebammen inzwischen auch akademisch ausgebildet. Weitere private Einrichtungen, um nur einige zu nennen: die AMD Akademie Mode & Design, die IST-Hochschule für Management (Sport, Gesundheit,
Tourismus), die Europäische Medien- und Business-Akademie und die FOM-Hochschule.
Abschlüsse Neben Bachelor- oder Masterabschlüssen, Staatsexamen und Promotion bieten vor allem die privaten Hochschulen zudem die Möglichkeit, in bestimmten Fachbereichen Zertifikate zu erarbeiten, um sich praxisorientiert und kompakt für einen bestimmten Arbeitsbereich zu qualifizieren. An einigen privaten Einrichtungen wie der FOM kann man auch außerhalb von Corona-Zeiten im Fernstudium studieren und sich so zum Beispiel berufsbegleitend weiterbilden.
Zahlen Der Großteil der Studierenden in Düsseldorf ist an der Heinrich-Heine-Universität eingeschrieben. Laut Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW waren zum
Wintersemester 2020/21 mehr als 35.700 Männer und Frauen eingeschrieben, die meisten entschieden sich für ein Studium in Fächern wie Wirtschaft, Jura oder Medizin. Die Studierendenzahlen an den privaten Hochschulen liegen in der Regel im drei- oder vierstelligen Bereich. Die Fliedner-Fachhochschule für Pflege- und Gesundheitsberufe, die 2011 gegründet wurde, hat beispielsweise rund 1800 Studierende.
Kosten Während an den Landeseinrichtungen „nur“die sogenannten Semestergebühren in Höhe von bis zu 320 Euro gezahlt werden müssen (VRR-Ticket inkludiert), sieht das bei den privaten Häusern anders aus. An den privaten Hochschulen, die bei jungen Menschen in der Regel mit kleinen Arbeitsgruppen, Internationalität, kreativen Fächern und mit flexiblen Studienmodellen punkten (zum Beispiel Teilzeit, Fernstudium, Seminare auch abends/an den Wochenenden), müssen Studierende Studiengebühren zahlen. Wer an der AMD Akademie Mode & Design „Fashion Journalism and Communication“im Bachelor-Studiengang studieren will, zahlt zum Beispiel eine monatliche Studiengebühr in Hohe von 695 Euro sowie eine Aufnahmegebühr (595 Euro). Wer in Düsseldorf auch leben will oder muss, kann zudem nur hoffen, in einer Wohnanlage des Studierendenwerks Düsseldorf kostengünstig unterzukommen. Denn auf dem Wohnungsmarkt sind bezahlbare Wohnungen kaum zu bekommen.
Praxisbezug Praxiserfahrung zu sammeln, das wird inzwischen an allen Hochschulen groß geschrieben. Die Hochschulen und Studierenden
profitieren dabei von vielen Praxispartnern direkt vor Ort. So haben Jura-Studierende der Uni Düsseldorf schon zu Lehrzwecken etwa in einem Gerichtsaal gesessen oder haben Studierende der (Kunst-)Geschichte schon Apps für Kultureinrichtungen entwickelt und damit wichtige Kontakte in die Branche geknüpft. Design-Studierende der Hochschule Düsseldorf haben wiederum schon öfter das Obdachlosen-Magazin Fiftyfifty mitgestaltet. Die Hochschule Düsseldorf bietet wie auch die Fliedner-Fachhochschule zudem duale Studiengänge an, bei denen mit Unternehmen in Düsseldorf und der Region zusammenarbeitet wird. Über den Verein Wissensregion Düsseldorf fördern Hochschulen, Unternehmen (etwa Henkel), Stadt und IHK, um nur einige Einrichtungen zu nennen, die bessere Vernetzung untereinander.