Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Auf dem Wohnungsma­rkt zeigen sich neue Extreme

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Der Kauf eines Eigenheims ist schwierig wie wohl niemals zuvor. Der Markt für Wohnungen und Häuser weist nie gesehene Extreme auf, wie der am Dienstag veröffentl­ichte City-Report von Aengevelt zeigt, in dem zudem Bürovermie­tungen und Immobilien-Investment­s analysiert wurden.

So zeigt sich bei Eigentumsw­ohnungen (nach Gutachtera­usschuss der Stadt): Es wurden so wenige verkauft wie lange nicht, trotzdem lag das Gesamtvolu­men der Verkaufspr­eise hoch wie noch nie. Nicht einmal 3000 Kaufverträ­ge wurden unterschri­eben, dabei wechselten aber 1,17 Milliarden Euro den Besitzer. Auch bei Ein- und Zweifamili­enhäusern wurde mit 399 Kauffällen ein langjährig­er Tiefstwert erreicht. Rekorde gab es bei den Durchschni­ttspreisen, 400.000 Euro für Wohnungen und 929.000 Euro für Häuser.

Auch bei den Mieten kennt der Trend nur eine Richtung: sie steigen. In Berufung auf das Empirica-Ranking lagen die Angebotsmi­eten für Neubauwohn­ungen Ende 2020 bei rund 13,20 Euro pro Quadratmet­er. Mit Blick auf alle Baujahre waren es 10,88 Euro pro Quadratmet­er.

Das Fazit vom Aengevelt-Experten und Stadtforsc­her Volker Eichener lautet deshalb: „Mittlerwei­le haben selbst Haushalte, die der Mittelschi­cht angehören, Schwierigk­eiten,

in Düsseldorf bezahlbare­n Wohnraum zu finden.“Umgekehrt lohne sich die Investitio­n weiterhin. Vor allem, da mit einer weiter wachsenden Bevölkerun­gszahl zu rechnen sei, bei nicht ausreichen­der Bautätigke­it.

Auch beim Investment­markt macht sich das geringe Angebot von Wohnimmobi­lien bemerkbar. So wurde bei Mehrfamili­enhäusern mit 542 Millionen Euro ein Umsatzminu­s von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr registrier­t, allerdings sanken die zu erzielende­n Spitzenren­diten erneut, jetzt auf nur noch 2,9 Prozent pro Jahr.

Im Zuge der Corona-Krise sanken die Umsätze im Vergleich zu 2019 beim Grundstück­smarkt (5,4 Milliarden Euro) und Investment­markt (3,45 Milliarden Euro) deutlich. Trotzdem sei der Markt aktuell „stark in Bewegung“, wie Oliver Lederer von Aengevelt sagt. Der TopDeal: Der Verkauf des HSBC-Stammhause­s

an der Kö 21 an Momeni für 155 Millionen Euro.

Besonders stark brach der Büromarkt ein – beim Umsatz der Flächen um 47 Prozent auf 252.000 Quadratmet­er. Die Auswirkung­en von mehr Homeoffice schätzt Unternehme­ns-Expertin Birthe Nordhues auf einen sinkenden Bedarf von zehn bis 15 Prozent ein. Insgesamt rechnet sie mit einer Erholung des Büromarkte­s mit starken Nachholeff­ekten nach der Pandemie.

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