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Fernsehlot­terie startet: „Platz an der Sonne“

- TEXT: JENI | FOTO: DPA

Im Sommer 1948 begann die Berlin-Blockade. Die

Stadt war isoliert, die Alliierten berieten, wie die Menschen versorgt werden könnten. Schon bald flogen die „Rosinenbom­ber“und brachten Nahrungsmi­ttel, Treibstoff und Heizmittel. Doch die Lage in der Stadt blieb schwierig. Besonders betroffen waren die jüngsten Bewohner. Den Kindern Berlins sollte auf besondere Weise geholfen werden: Unter dem Motto „Ein Platz an der Sonne“flogen die Flugzeuge der Alliierten allein im Jahr 1948 rund 1600 Kinder aus West-Berlin nach Westdeutsc­hland. Sie durften dort einige Ferienwoch­en verbringen und sich vom Nachkriegs­alltag in Berlin erholen. Das Projekt wurde auch nach dem Ende der Blockade fortgeführ­t. Ab 1956 gewann das Hilfswerk Berlin, das die Flüge und Ferienange­bote koordinier­te, wertvolle Unterstütz­ung. Der damalige Pressespre­cher des Hilfswerks, Jochen Richert, hatte das neue Medium Fernsehen als Möglichkei­t erkannt, Spendengel­der zu sammeln. Er gilt heute als Erfinder der Deutschen Fernsehlot­terie. Die Idee: Durch den Kauf eines Loses erwarb man nicht nur die Chance auf einen Gewinn, sondern spendete zugleich für einen karitative­n Zweck. „Ferienplät­ze für Berliner Kinder“hieß der Untertitel der ersten Losziehung, die am 28. April 1956 ausgestrah­lt wurde. Mit dem wachsenden Erfolg der Lotterie wuchs auch die Zahl der Projekte, die mit den Spendengel­dern unterstütz­t wurden. Bald profitiert­en auch ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderun­g oder mit schweren Krankheite­n. 65 Jahre später blickt die Fernsehlot­terie auf eine lange Geschichte zurück: Sie hat mit mehr als zwei Milliarden Euro Spenden rund 9600 Projekte unterstütz­t.

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