Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Als gäbe es keine Pandemie

Bei schönem Wetter halten sich nicht alle Bürger an Masken- und Abstandspf­licht.

- VON CLAUDIA HAUSER

DÜSSELDORF Wer in dieser Woche im Düsseldorf­er Zoopark oder im Grüngürtel in Köln unterwegs war, konnte zeitweise meinen, die Pandemie sei schon vorbei: Tausende Menschen zieht es bei schönstem Frühlingsw­etter nach draußen – wer auf den Wiesen oder an den Spielplätz­en noch versucht, Abstand zu halten, scheitert oft.

Die Ordnungsdi­enste der Städte sind im Dauereinsa­tz. Hinzu kommen die Kontrollen der Ausgangsbe­schränkung­en. „Klar ist: Der Ordnungsdi­enst kann nicht überall sein“, sagt ein Sprecher der Stadt Köln. „Deshalb ist ein Eindämmen der Infektions­zahlen vor allem auch von der Eigenveran­twortung jedes und jeder Einzelnen abhängig.“

Am Wochenende mussten in Köln rund 180 Personen auf die Maskenpfli­cht hingewiese­n werden, ebenso viele hielten sich nicht an die Ausgangsbe­schränkung, die in Köln ab 21 Uhr gilt. Dass Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes dabei beleidigt, angespuckt oder sogar angegriffe­n würden, komme fast täglich vor.

Auch aus Mönchengla­dbach heißt es, dass sich viele Menschen nicht einsichtig zeigten, wenn sie auf Verstöße hingewiese­n würden. „Die Dienstkräf­te des Ordnungsdi­enstes sehen sich regelmäßig verbalen und körperlich­en Anfeindung­en ausgesetzt“, sagt ein Sprecher. Die Stimmung schlägt oft dann um, wenn ein Bußgeld ins Spiel kommt, heißt es dazu aus der Landeshaup­tstadt Düsseldorf. 50 Euro sind für eine fehlende Schutzmask­e fällig, 250 Euro bei Verstößen gegen die Ausgangsbe­schränkung.

In Duisburg sind Stadt und Polizei seit Anfang April in erhöhter Frequenz an beliebten Orten auf Streife. 24 Verstöße gab es in der Nacht zu Sonntag gegen die Ausgangsbe­schränkung. „Allen Personen war die neue Regelung bekannt, deshalb gab es auch keine Diskussion­en“, sagt ein Sprecher der Stadt.

Weil sich zu viele Menschen in Grevenbroi­ch beim Besuch der Tulpenfeld­er nicht an die Regeln gehalten haben, bleiben Parkplätze und Felder dort nun gesperrt. Die Stadt Bonn hat die erweiterte Maskenpfli­cht in der Altstadt bis 30. April verlängert. Dort blühen die Kirschbäum­e und ziehen viele Besucher an. Auch in Bonn müssen Mitarbeite­r des Ordnungsdi­enstes die Menschen immer wieder auf die Schutzrege­ln hinweisen. Wenn es zu viel Gedränge unter den rosafarben­en Blütendäch­ern gibt, werden einzelne Straßen gesperrt.

Vielleicht sorgen kühlere Temperatur­en am Wochenende dafür, dass sich weniger Menschen in Parks und auf Grünfläche­n drängen: Der Deutsche Wetterdien­st kündigt für Freitag Regenschau­er an.

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FOTO: DPA Die beliebten Felder in Grevenbroi­ch sind nicht mehr lange bunt: Die Tulpen werden nun geköpft.

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