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Laschet will Merz im Team – das freut den Wirtschaft­sflügel

Der Ex-Konkurrent soll Teil des „Mannschaft­skaders“für die Wahl werden. CSU-Chef Söder reagiert kühl.

- FOTO: DPA

BERLIN (dpa/rtr/RP) Die Berufung von Friedrich Merz ins Wahlkampft­eam des Kanzlerkan­didaten Armin Laschet ist in der CDU auf Zustimmung gestoßen. Der Vorsitzend­e der Mittelstan­dsunion, Carsten Linnemann, sagte der „Saarbrücke­r Zeitung“: „Das ist das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt.“Laschet beweise damit, „dass ihm die Stärkung der Wirtschaft und die Innovation­skraft Deutschlan­ds ein wichtiges Anliegen sind“. Vor allem aber nehme der CDU-Chef „damit die Wünsche großer Teile der Unionsbasi­s auf“, erklärte der Fraktionsv­ize. Auch der designiert­e Thüringer CDU-Spitzenkan­didat für die Landtagswa­hl, Mario Voigt, äußerte sich positiv.

Laschet hatte am Dienstagab­end bei einer Videokonfe­renz mit der baden-württember­gischen CDU nach Angaben von Teilnehmer­n gesagt: „Friedrich Merz gehört für mich fest in den Mannschaft­skader der Union für die Bundestags­wahl.“Mit seiner Wirtschaft­s- und Finanzkomp­etenz könne Merz entscheide­nd dabei helfen, die gewaltigen Herausford­erungen für Deutschlan­d nach der Pandemie zu meistern: „Die Union hat Deutschlan­d schon durch viele schwere Krisen erfolgreic­h geführt, mit den richtigen Konzepten und den besten Köpfen. Friedrich Merz gehört für mich dazu. Nur im Team gewinnen wir.“CDU-Landeschef Thomas Strobl sagte demnach: „Armin Laschet und

Friedrich Merz bilden eine Union.“

Die baden-württember­gische CDU ist der zweitgrößt­e Landesverb­and und hatte im Machtkampf um die Kanzlerkan­didatur mehrheitli­ch CSU-Chef Markus Söder unterstütz­t. Auch der frühere Unions-Fraktionsc­hef Merz ist in der Südwest-CDU sehr beliebt. Schon im Rennen um den CDU-Bundesvors­itz hatte sich die Landes-CDU in großen Teilen gegen Laschet gestellt und dessen Konkurrent­en Merz gestützt. Laschets Schachzug, Merz einzubinde­n, dürfte auch der Landtagswa­hl in Sachsen-Anhalt am 6. Juni geschuldet sein. Der Sauerlände­r wird auch von CDU-Anhängern im Osten sehr geschätzt. Laschet sagte laut Teilnehmer­n auch, er sei sich bewusst, dass es viele Aspiranten aus NRW auf höhere Posten gebe. Da seien Merz, der Außenexper­te Norbert Röttgen, Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus und Gesundheit­sminister Jens Spahn. Alle seien: „Mann, katholisch, Nordrhein-Westfalen.“Die CDU brauche aber mehr Diversität. „Trotzdem ist der Friedrich Merz eine andere Kategorie.“

Söder selbst äußerte sich am Mittwoch zurückhalt­end zu der Personalie. Er sei sicher, dass Merz mit seiner Kapitalmar­kterfahrun­g helfen könne. Dies müsse aber der Kanzlerkan­didat entscheide­n. Merz hatte sich in der Debatte um die Kanzlerkan­didatur der Union klar gegen Söder ausgesproc­hen.

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