Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Google und Microsoft erzielen Milliarden­gewinne

Der Homeoffice-Trend spült viel Geld in die Kassen.

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SEATTLE/MOUNTAIN VIEW (rky) Der Trend zum Homeoffice und zur digitalen Kommunikat­ion bringt Google und Microsoft noch weiter auf die Überholspu­r. So stieg der Umsatz von Googles Mutterkonz­ern Alphabet im abgelaufen­en Quartal gegenüber dem Vorjahresz­eitraum um gut ein Drittel auf 55,3 Milliarden US-Dollar. Hauptgrund ist, dass das Geschäft mit Internetwe­rbung boomt, die Google sowohl als Suchmaschi­ne als auch im Auftrag anderer Websites verkauft.

Der Gewinn von Alphabet stieg sogar um beachtlich­e 160 Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar, was allerdings zum Teil auch auf einer höheren Bewertung von zugekaufte­n Start-ups basierte. Wie gut es Google geht, bestätigt der Aktienkurs: Der Wert des Papiers verdoppelt­e sich 2020. Aktuell hat das erst 23 Jahre alte Unternehme­n einen Gesamtwert von umgerechne­t 1200 Milliarden Euro.

Wegen der weltweiten Lockdowns haben logischerw­eise gerade Aufträge aus dem Einzelhand­el steigende Umsätze generiert. Aber Google meldet auch steigende Buchungen aus der Tourismusb­ranche, weil hohe Kapazitäte­n vermarktet werden müssen, während die Bürger nach Reisemögli­chkeiten suchen. Bei der zweiten prominente­n Alphabet-Tochter Youtube stiegen die Umsätze in nur einem Jahr um rund die Hälfte. Innerhalb von drei Monaten setzte das Videoporta­l sechs Milliarden Dollar (4,9 Milliarden Euro) um.

Das klingt viel, ist aber wenig im Vergleich zu Google als Suchmaschi­ne, die im selben Zeitraum 32 Milliarden Dollar einspielte. Zum Vergleich: Bertelsman­n machte als größter Medienkonz­ern Deutschlan­ds im Gesamtjahr 2020 rund 17,3 Milliarden Euro Umsatz.

Bei Microsoft stieg der Umsatz im ersten Quartal um 19 Prozent auf 41,7 Milliarden Dollar. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass das Betriebssy­stem Windows und das dazugehöri­ge Softwarepa­ket immer stärker an Menschen verkauft werden, die ihre Arbeit abseits der Firma machen müssen. Auch die Kommunikat­ionsplattf­orm Teams ist stark gefragt, weil viele Unternehme­n sie für Videokonfe­renzen nutzen.

Der Gewinn von Microsoft stieg um 44 Prozent auf 15,46 Milliarden Dollar. Der Gewinn der Cloud-Sparte Azure stieg dabei sogar um 50 Prozent, weil Privatpers­onen und Unternehme­n immer mehr Daten in der Cloud speichern. Der Wert der von Bill Gates gegründete­n Firma liegt bei 1600 Milliarden Euro – achtmal so viel wie vor zehn Jahren.

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