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Impfung in nächster Gruppe läuft an
Chronisch Kranke können seit Freitag auch den Weg über die Impfzentren gehen.
DÜSSELDORF (jd/maxi) NRW will noch in den kommenden beiden Wochen mit der Impfung der Priorisierungsgruppe 3 beginnen. Eine Sprecherin von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte unserer Redaktion: „Der derzeit verfügbare Impfstoff ist noch begrenzt. Das Land bereitet den Übergang in die Priorisierungsgruppe 3 vor.“Die genaue Impfreihenfolge werde vorab bekannt gegeben. „Voraussichtlich in der ersten Maihälfte kann damit begonnen werden, ersten Personengruppen der Priorität 3 regelhaft ein Impfangebot zu machen.“
Es könne vorkommen, dass bereits jetzt Personengruppen der Priorität 3 in einigen Regionen ein Impfangebot erhielten. Sollten kleinere Mengen Impfstoff am Ende einer Impfaktion übrigbleiben, seien die Impf-Teams angehalten, diese niedrigschwellig für Personen mit höchster oder hoher Impfpriorität zu verwenden – also Priorität 1 oder 2. „Sollte auch nach Ausschöpfung dieser Vorgehensweise die Gefahr des Verfalls bestehen, entscheidet die koordinierende Einheit der Impfzentren vor Ort über die weitere Verwendung.“
So sollen gemäß aktueller Erlasslage des Landes derzeit bei der Verteilung von Restdosen Kontaktpersonen von Pflegbedürftigen und Schwangeren vorrangig berücksichtigt werden. Sollte eine Impfung aus überzähligen Dosen in der zweiten
Priorität nicht möglich sein, können nachrangig Personen aus der Priorität 3 geimpft werden, um einem Verwurf des Impfstoffs vorzubeugen. „Hierbei sind bevorzugt Personen zu berücksichtigen, die bei der Feuerwehr, der Polizei und an weiterführenden Schulen tätig sind“, erklärte die Sprecherin.
Seit Freitag können sich chronisch Kranke über die Impfzentren einen
Anja Karliczek Bundesforschungsministerin
Termin besorgen. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein erklärte, bis zum Nachmittag hätten 27.000 Bürger von dem Angebot Gebrauch gemacht. Die Terminvergabe laufe gut, sagte ein Sprecher. In Westfalen-Lippe waren es knapp 19.000, erklärte das Gesundheitministerium.
Der Vorsitzende des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, übte an diesem Vorgehen Kritik: „Die
Terminvergabe über Impfzentren hat sich als organisatorisch schwerfällig bisher nicht bewährt. Wir können in den Hausarztpraxen wie auch bei den Fachärzten viel schneller agieren.“Die Chroniker seien zum größten Teil von ihren Hausärzten bereits für eine Impfung vorgesehen und terminiert: „Wenn wir große Impfstoffmengen endlich direkt in die Praxis bekämen, wären wir schnell weiter.“Funken kritisierte, das Impfangebot für chronisch Kranke in Impfzentren werde den gesamten Prozess nicht beschleunigen: „Patienten werden vielmehr verunsichert, auch weil sie im Impfzentrum ein Attest vorlegen müssen, das sie zur Impfung berechtigt. Dieses Attest muss wiederum der Hausarzt ausstellen. Das ist absurd!“Logisch sei es, wenn der Patient sich in der Praxis nicht ein Attest abhole, sondern direkt die Impfung. „Das ist der kürzeste und schnellste Weg zur Impfung der Patienten.“Er verlangte neben ausreichend Impfstoff für die Praxen auch eine Verringerung der Impfbürokratie.
Unterdessen hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) die beantragte Zulassung des Bionterch/Pfizer-Impfstoffs für Jugendliche über zwölf Jahre begrüßt: „Eine erfolgreiche Zulassung für diese Altersgruppe wäre ein weiterer wichtiger Schritt in der Pandemiebekämpfung. Und es wäre ein Meilenstein hin zu mehr Normalität im Leben unserer Kinder und Jugendlichen.“
„Impfung bedeutet mehr Normalität für Kinder“