Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Komödie möchte Ende August im Malkasten starten

Die Vertragsve­rhandlunge­n zwischen dem Theater und dem Künstlerve­rein sind gestartet. Vom Gelingen hängen 25 Arbeitsplä­tze ab.

- VON UWE-JENS RUHNAU

STADTMITTE Die erste Runde der Vertragsve­rhandlunge­n zwischen der Düsseldorf­er Boulevardb­ühne Komödie und dem Künstlerve­rein Malkasten ist gelaufen. Zunächst drei Jahre soll das Theater in den traditions­reichen Räumen an der Jacobistra­ße seine Stücke aufführen können. Robert Hartmann, der Vorstandsv­orsitzende des Vereins, hat in seinem Osterbrief an die Mitglieder den potenziell­en neuen Mieter wärmstens empfohlen.

„Ich sehe darin eine Chance“, sagt Hartmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Verein kann unter anderem durch neues Mobiliar und neue Technik profitiere­n. Unterschri­eben sei der Vertrag aber noch nicht, so Hartmann, die Verhandlun­gen könnten so oder so ausgehen. Er wolle die Mitglieder und seine Vorstandsk­ollegen überzeugen, wenn ein unterschri­ftsreifer Kontrakt vorliege. Es gebe auch Vorbehalte gegen das Theater.

Die Komödie muss einer Neuentwick­lung an seinem aktuellen Standort weichen. Die Hamburger Investoren­gruppe B&L, die auch Miteigentü­mer des Ingenhoven-Tals ist, will an der Ecke Kreuz-/ Steinstraß­e zwei große Neubaukomp­lexe errichten. Ein Hotel mit 340 Zimmern, für das es bereits einen Betreiber gibt, ist ebenso vorgesehen wie Büros, Gewerbe und Wohnen. Aktuell werden die Pläne nach Kritik aus dem Fachaussch­uss des Rates überarbeit­et. Wie aus dem Unternehme­n zu hören ist, würde B&L der Komödie beim Neustart finanziell unter die Arme greifen.

Die neue Geschäftsf­ührerin der Bühne, Verena Wüstkamp, bestätigt das gute Verhältnis zu B&L. Im Sommer müsse sie umziehen, notfalls aber dürfe das Theater vielleicht sogar noch etwas an der Steinstraß­e bleiben. Dabei geht es auch um Arbeitsplä­tze. Im Saisonbetr­ieb arbeiten rund 25 Menschen für die Komödie, zehn sind festangest­ellt und derzeit in Kurzarbeit. Im Zuge eines Insolvenzv­erfahrens hat sich die Komödie stabilisie­rt und wird nun als gemeinnütz­ige GmbH geführt. Katrin Schindler hat den Staffelsta­b am 1. April an die Schauspiel­erin Verena Wüstkamp übergeben.

Wüstkamp würde für ihr Team und das Publikum am besten jetzt eine feste Perspektiv­e schaffen. Der Malkasten ist eine reizvolle Adresse in bester Lage. Der Theatersaa­l im 1. Obergescho­ss hat mehr als 260 Plätze, an der Steinstraß­e verfügt die Komödie über 339 Plätze. Der Park und das Restaurant werten den Besuch auf, Wüstkamp kann sich auch weitere Formate wie Aufführung­en im Park vorstellen, „wenn man sich aneinander gewöhnt hat“.

Umgewöhnen müsste sich auch das Theater: Heute hat es eine zwölf Meter hohe Bühne, an der Jacobistra­ße wären es 3,50 Meter, es gibt auch keine Hinter- und nur eine Mini-Seitenbühn­e. Das Ganze erinnert eher an eine Schulaula. Zudem müsste der Fünf-Tage-Betrieb mit 250 Aufführung­en gut koordinier­t werden. Der Malkasten-Verein vermietet den Saal auch, im Herbst müsste der Spielplan bereits um einige bereits vereinbart­e Buchungen herum organisier­t werden. Saisonstar­t wäre am 26. August.

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