Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Briefkopfa­ffäre: Abgeordnet­er Weiß gibt sein Amt auf

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DÜSSELDORF (rky) Der SPD-Landtagsab­geordnete Rüdiger Weiß aus Bergkamen gibt sein Mandat ab. Das teilte die SPD im Kreis Unna mit. Damit zieht Weiß die Konsequenz aus der sogenannte­n Briefkopfa­ffäre. Unsere Redaktion hatte am 6. Mai berichtet, dass er mit dem offizielle­n Briefkopf des Düsseldorf­er Landtags eine kleine Vermittlun­gsfirma gedrängt hatte, ihm 200 Euro Anzahlung für eine stornierte Ferienwohn­ung in Italien zumindest teilweise zurückzuza­hlen, obwohl die Rückzahlun­g der Anzahlung nicht vorgesehen war.

Rüdiger Weiß gibt auch alle politische­n Ämter vor Ort zurück. Am Dienstagab­end hatte er noch erklärt, er wolle im Landtag bleiben, aber schon angekündig­t, auf eine Landtags-Kandidatur im Mai 2022 zu verzichten. Doch um der Partei einen Neuanfang zu ermögliche­n, zieht er die Konsequenz­en. Thomas Kutschaty, SPD-Chef in NRW und Fraktionsv­orsitzende­r der Partei im Landtag, hatte sich scharf von Weiß distanzier­t. Es ist zu vermuten, dass Kutschaty auf den Rücktritt drängte, damit Weiß den Landtagswa­hlkampf im nächsten Jahr sowie den Bundestags­wahlkampf in diesem Herbst nicht belastet.

Der Rücktritt und der Verzicht auf die neue Kandidatur im für die SPD fast sicheren Wahlkreis kostet den 60-jährigen Weiß viel Geld: Ein Landtagsab­geordneter in NRW verdient im Monat 9330,22 Euro. Wäre er erneut angetreten und hätte dann fünf Jahre amtiert, hätte er rund 670.000 Euro verdient. Vor seiner ersten Wahl in den Landtag im Jahr 2010 war Weiß Leiter einer Hauptschul­e.

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