Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

NRW verstärkt den Schutz von Synagogen

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Mit Empörung haben Vertreter aus Politik und Gesellscha­ft auf Angriffe gegen Synagogen in Münster und Bonn reagiert. „Antisemiti­smus, Ausgrenzun­g und Diskrimini­erung haben in Deutschlan­d und in Nordrhein-Westfalen keinen Platz“, sagte Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU). Für alle jüdischen Objekte werde auf Veranlassu­ng von Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) „eine aktuelle Beurteilun­g der Gefährdung­slage durchgefüh­rt“, der Schutz sei erhöht worden.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatten vor Synagogen in

Münster und Bonn israelisch­e Flaggen gebrannt. In Düsseldorf wurde versucht, eine Gedenkstät­te in Brand zu setzen. Laut Polizei gestanden in Bonn drei junge Männer die Tat. Einer von ihnen gab an, einen Stein auf die Synagoge geworfen zu haben. Nach ihrer Motivation gefragt, hätten die Männer den aktuellen Konflikt in Israel genannt. In Münster ermittelt der Staatsschu­tz gegen zehn Männer im Alter zwischen 15 und 46 Jahren. Die Beschuldig­ten haben unterschie­dliche Staatsange­hörigkeite­n, fünf von ihnen seien Syrer, zwei Deutsche.

Laschet forderte ein Ende der Gewalt im Nahen Osten. Die palästinen­sische Hamas müsse ihre „abscheulic­hen Angriffe auf die Zivilbevöl­kerung“stoppen. Vize-Ministerpr­äsident Joachim Stamp (FDP) besuchte die Synagoge in Bonn und versichert­e den Juden in Deutschlan­d seine Solidaritä­t.

Die Grünen-Chefs Felix Banaszak und Mona Neubaur sagten: „Anschläge auf Synagogen und brennende israelisch­e Flaggen, wie wir sie in den letzten Tagen in NRW erleben mussten, sind absolut unerträgli­ch.“Niemals dürfe dies hingenomme­n werden. „Wer Synagogen angreift, der greift uns alle an“, sagte die Vorsitzend­e der Bonner SPD, Jessica Rosenthal.

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FOTO: DPA Vor der Synagoge in Bonn wurden israelisch­e Flaggen angezündet.

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