Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
NRW verstärkt den Schutz von Synagogen
DÜSSELDORF Mit Empörung haben Vertreter aus Politik und Gesellschaft auf Angriffe gegen Synagogen in Münster und Bonn reagiert. „Antisemitismus, Ausgrenzung und Diskriminierung haben in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen keinen Platz“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Für alle jüdischen Objekte werde auf Veranlassung von Innenminister Herbert Reul (CDU) „eine aktuelle Beurteilung der Gefährdungslage durchgeführt“, der Schutz sei erhöht worden.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatten vor Synagogen in
Münster und Bonn israelische Flaggen gebrannt. In Düsseldorf wurde versucht, eine Gedenkstätte in Brand zu setzen. Laut Polizei gestanden in Bonn drei junge Männer die Tat. Einer von ihnen gab an, einen Stein auf die Synagoge geworfen zu haben. Nach ihrer Motivation gefragt, hätten die Männer den aktuellen Konflikt in Israel genannt. In Münster ermittelt der Staatsschutz gegen zehn Männer im Alter zwischen 15 und 46 Jahren. Die Beschuldigten haben unterschiedliche Staatsangehörigkeiten, fünf von ihnen seien Syrer, zwei Deutsche.
Laschet forderte ein Ende der Gewalt im Nahen Osten. Die palästinensische Hamas müsse ihre „abscheulichen Angriffe auf die Zivilbevölkerung“stoppen. Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) besuchte die Synagoge in Bonn und versicherte den Juden in Deutschland seine Solidarität.
Die Grünen-Chefs Felix Banaszak und Mona Neubaur sagten: „Anschläge auf Synagogen und brennende israelische Flaggen, wie wir sie in den letzten Tagen in NRW erleben mussten, sind absolut unerträglich.“Niemals dürfe dies hingenommen werden. „Wer Synagogen angreift, der greift uns alle an“, sagte die Vorsitzende der Bonner SPD, Jessica Rosenthal.