Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Lockerunge­n für den Sommer in Sicht

- VON JAN DREBES

Spahn will Reisen erleichter­n, Lauterbach warnt vor einer vierten Welle im Herbst durch Rückkehrer.

BERLIN Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn hat trotz der Entspannun­g der Corona-Lage zur Vorsicht gemahnt. Alles gehe in die richtige Richtung, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Es werde sich aber erst in den nächsten Wochen entscheide­n, ob die Lage auch im Sommer insgesamt besser sei. Auf allen politische­n Ebenen sei daher die Bereitscha­ft nötig, im Fall steigender Infektione­n schnell auch wieder Beschränku­ngen einzuführe­n und nicht lange zu warten.

Zugleich sollen ab diesem Donnerstag bundesweit einheitlic­he

Regelungen für Reisende gelten, die teils deutliche Erleichter­ungen schaffen. Für vollständi­g Geimpfte und Genesene fallen Vorgaben zu Quarantäne und Test-Erforderni­ssen weg – außer, man kommt aus einem Gebiet mit neuen, ansteckend­eren Virusvaria­nten.

Laut einer vom Bundeskabi­nett beschlosse­nen Verordnung sollen auch Nicht-Geimpfte die bisher übliche Quarantäne von zehn Tagen nach Einreise mit einem negativen Test vermeiden können. Dafür muss man aktiv belegen, dass man negativ getestet ist. Die Regelung soll auch Reisen im Sommer in Europa erleichter­n – etwa wenn geimpfte Eltern

zusammen mit nicht-geimpften Kindern reisen.

SPD-Gesundheit­sexperte Karl Lauterbach forderte klare Vorgaben für Reisende. „Die Zahlen entwickeln sich sehr positiv. Einem entspannte­n Sommer mit deutlichen Lockerunge­n steht nichts mehr entgegen, wenn wir jetzt nicht unvorsicht­ig werden“, sagte Lauterbach. „Um jedoch eine vierte Infektions­welle im Herbst zu verhindern, müssen wir Vorkehrung­en insbesonde­re für Reiserückk­ehrer treffen.“Man brauche schon jetzt strenge Tests an den Flughäfen und eine klare Quarantäne­vorschrift für diejenigen, die aus Mutationsg­ebieten kommen, bis ein negatives Testergebn­is vorliege.

Unterdesse­n arbeitet das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium mit Unternehme­n an der Umsetzung eines digitalen Nachweises für Geimpfte. Dieser „Covpass“soll auch negative Corona-Testergebn­isse anzeigen. Außerdem soll die Smartphone-App auch für Genesene zum Nachweis einer überstande­nen Erkrankung dienen. Die App soll noch vor den Sommerferi­en der Bevölkerun­g zur Verfügung stehen. Für Menschen, die kein Smartphone besitzen, gibt es einen Nachweis auf Papier mit einem QR-Code, der an Prüfstelle­n digital eingelesen werden kann.

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