Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Wellbrock wird bei EM Neunter
Im ersten Freiwasser-Wettkampf seit langem muss sich der Weltmeister im Mittelfeld einreihen.
BUDAPEST (dpa) Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock hat sich zwei Monate vor den Olympischen Spielen zum EM-Auftakt auch ohne Medaille zufrieden gezeigt. Bei seinem Freiwasser-Comeback nach langer Pause konnte der 23 Jahre alte Doppel-Weltmeister ohne Neoprenanzug im Rennen über die nicht-olympischen fünf Kilometer nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Mit seiner Zeit von 55:50,5 Minuten belegte Wellbrock den neunten Platz. Damit landete er direkt vor den beiden anderen deutschen Startern Ruwen Straub und Rob Muffels.
„Das Wasser war heute bei 19,0
Grad, da habe ich mich für den normalen Open-Water-Anzug entschieden und wollte gucken, wie gut ich damit mithalten kann. Ich hatte ja schon vorher gesagt, dass der Wettkampf der Leistungsüberprüfung dient und der Fokus nicht auf Medaillen liegt“, sagte Wellbrock. „Mir war es wichtig, noch einmal einen Wettkampf in diesem Anzug zu haben. Das war für die fünf Kilometer auch okay, am Donnerstag werde ich dann definitiv im Neopren starten.“Dann steht das Zehn-Kilometer-Rennen an.
Den Sieg sicherte sich der Italiener Gregorio Paltrinieri, der auch im
Becken zu den Haupt-Widersachern von Wellbrock gehört. Im Neoprenanzug hatte dieser einen großen Geschwindigkeitsvorteil. Silber holte Marc-Antoine Olivier aus Frankreich, Bronze ging an Paltrinieris Landsmann Dario Verani.
Für Wellbrock war das Rennen im Lupa-See das erste internationale Kräftemessen im Freiwasser seit mehr als einem Jahr. Bei den Olympischen Spielen, die am 23. Juli in Tokio beginnen sollen, erwarten die Athleten gänzlich andere Bedingungen mit deutlich wärmerem Wasser.In Japan ist Wellbrock der größte Hoffnungsträger der Schwimmer.
Der gebürtige Bremer startet dort als Weltmeister über zehn Kilometer im Freiwasser und 1500 Meter im Becken. Die EM ist für ihn der große Outdoor-Test, die Beckenwettbewerbe lässt er aus.
Rund vier Stunden vor den Männern hatten Leonie Beck und Jeannette Spiwoks ihr Freiwasserrennen bestritten. Olympia-Teilnehmerin Beck belegte nach fünf Kilometern den fünften Platz, Spiwoks kam als Siebte ins Ziel. Gold gewann die Niederländerin Sharon van Rouwendaal. Silber ging an die Italienerin Giulia Gabbrielleschi, Bronze holte die Französin Oceane Cassignol.