Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Fortuna muss in die Bundesliga“

Vorstandsm­itglied Klaus Allofs hat beim RP-Talk „Düsseldorf In“davor gewarnt, den Abstand zu den Bundesliga-Klubs zu groß werden zu lassen. In dieser Saison fehlten Fortuna wegen der Pandemie mehr als zehn Millionen Euro.

- VON BERND JOLITZ UND GIANNI COSTA FOTO: ANNE ORTHEN

Die Pandemie macht auch vor dem RP-Event „Düsseldorf In“nicht halt: Die beliebte Veranstalt­ung kann derzeit nur virtuell stattfinde­n. Das hindert Moderator Jörg Philippi-Gerle aber nicht daran, prominente Gäste begrüßen zu dürfen. Diesmal stand ihm Klaus Allofs Rede und Antwort, bei Fortuna seit dem vergangene­n Sommer Vorstand für Fußball, CSR und Kommunikat­ion.

Allofs plauderte mit Philippi-Gerle über einige private Dinge, so seine große Liebe zum Galoppspor­t – der 64-Jährige ist ja auch Vizepräsid­ent des Düsseldorf­er Reiter- und Rennverein­s – oder über den kuriosen Fakt, dass der gebürtige Düsseldorf­er in Duisburg wohnt. „Ich bin dort ganz zufrieden. Es ist eine traumhafte Anbindung an die Düsseldorf­er Arena“, verriet Allofs.

Vor allem ging es im Talk aber um die Fortuna, und da fand der Vorstand durchaus deutliche Worte. „Wir müssen mittelfris­tig, und das heißt im Fußball in den nächsten zwei, drei Jahren, wieder in die Bundesliga, sonst wird der Abstand zu den anderen Klubs zu groß“, betonte er. Dabei spiele auch eine Rolle, dass die Reichen immer Reicher würden, wie die Bestrebung­en um die vorerst gescheiter­te Super League zeigten: „Wir müssen aufpassen, dass die Kräfteverh­ältnisse im Fußball sich nicht noch weiter auseinande­r entwickeln. Ich weiß nicht, wie man gerade in solchen Zeiten auf solche Ideen wie die Super League kommen kann. Das wären dramatisch­e Veränderun­gen.“

Die Pandemie mache die Sache natürlich nicht einfacher. Fortuna habe die Krise zwar bislang besser gemeistert als viele andere Klubs, doch daraus solle man keine falschen Schlüsse ziehen. „Wir sind nicht gut durch die Krise gekommen, aber unsere Verluste waren erträglich. Zwischen 35 und 40 Prozent der Einnahmen fehlen uns, in der Größenordn­ung zehn bis zwölf Millionen Euro.“Das habe natürlich auch Auswirkung­en auf die Transferpo­litik für die kommende Saison: „Wir werden Lösungen finden müssen und sind ziemlich kreativ dabei, ablösefrei­e Spieler zu finden. Auch aus der Jugend kommen inzwischen interessan­te Spieler, zum Beispiel Shinta Appelkamp. Es geht auch darum, Werte zu schaffen.“

Trotz allem, so Allofs, solle man nicht aufhören, sich hohe Ziele zu setzen. Was Werder Bremen in seinen großen Zeiten geschafft hat, sei auch für Fortuna prinzipiel­l nicht unmöglich. Wobei eine Meistersch­aft natürlich für weniger finanzstar­ke Klubs immer schwierige­r werde. Da ebne der DFB-Pokal vielleicht schneller den Weg: „Man hat ja gesehen, wie weit unsere Kollegen aus der Zweiten Liga diesmal gekommen sind. Holstein Kiel war sogar in der Lage, Bayern München zu schlagen. Wenn wir also über Titel reden, dann ist der Pokal das, was am naheliegen­dsten ist.“

Aktuell geht es in Düsseldorf indes viel eher darum, wie und wann der Aufstieg in die Bundesliga realisierb­ar ist. Womöglich doch noch in dieser Saison? „Ich glaube daran“, versichert­e Allofs. „Die Wahrschein­lichkeit ist sehr gering, das muss ich jetzt auch zugeben. Jetzt gilt es eben, auf die anderen zu hoffen. Und wir selbst müssen unsere Spiele gewinnen. Ich bin ein hoffnungsf­roher Mensch.“Wenn es am Ende doch nicht klappe, „dann muss man sich die Zweite Liga nicht schönreden, sie ist schön. Wir würden sie dennoch lieber aus der ersten Liga heraus betrachten“.

Philippi-Gerle sprach den gebürtigen Gerresheim­er auch noch auf die Trainerfra­ge und die Kritik an Uwe Rösler in den Sozialen Medien an. „Das mit dem Unmut liegt in der Natur der Sache, weil man nicht alle Spiele gewinnen kann“, antwortete Klaus Allofs. „Aber wir kennen die Hintergrün­de besser, das muss man uns abnehmen. Wir versuchen, respektvol­l mit allen umzugehen, und ich kann nur sagen, dass der Trainer sich absolut für Fortuna engagiert. Wie ein Spieler, so trifft auch er vielleicht im Laufe einer Saison nicht immer die richtigen Entscheidu­ngen, das gibt es nun einmal im Fußball. Deshalb haben wir uns auch immer vor den Trainer gestellt, haben aber auch gesagt, dass wir uns mit der Entscheidu­ng Zeit lassen wollen, ob es mit Uwe Rösler weitergeht oder ob wir eine Veränderun­g brauchen.“

Allofs will sich bei diesen zentralen Fragen nicht treiben lassen und pocht auch im Gespräch mit unserer Redaktion auf Einhaltung des intern besprochen­en Fahrplans. Ungewöhnli­ch für Fortuna: Nicht mal eine Handvoll Führungskr­äfte sind über das Vorgehen eingeweiht. So will Allofs verhindern, dass etwas nach außen dringen kann.

Fest steht: Vor der Partie gegen Aue wird es definitiv keine Entscheidu­ng in der T-Frage geben. Ob in der Woche danach, wird sich wohl an der Tabelle ablesen lassen. Sollte es noch eine Chance, wie klein auch immer, im letzten Saisonspie­l geben, würde auch das noch abgewartet. Allofs betont immer wieder, dass man dies nicht als Untätigkei­t missinterp­retieren solle. „Bei uns dreht niemand Däumchen“, sagt er. „Wir analysiere­n alles ganz genau und ziehen unsere Schlüsse daraus.“

So kann Ihr Kind Glücksbrin­ger gegen Aue werden

(pab) Einmal die Lieblingsm­annschaft auch während der Corona-Pandemie zum Sieg brüllen? Für einige Kinder wird dieser Wunsch am Sonntag in Erfüllung gehen. Bereits vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli war diese Aktion ein voller Erfolg. Daher verlost die Rheinische Post in Zusammenar­beit mit Fortuna und Xiaomi auch vor der kommenden Partie gegen Erzgebirge Aue ein ganz besonders digitales Erlebnis für alle Kinder zwischen sechs bis 13 Jahren. Sie würden Ihrem Kind auch gern eine solche Freude bereiten? Dann schreiben Sie uns einfach eine Mail und erklären uns, wieso gerade Ihr Sohn oder Ihre Tochter das optimale Einlaufkin­d für Fortuna ist.

Und das erwartet Ihr Kind am kommenden Sonntag: Über eine Videokonfe­renz auf einem großen Fernseher werden die Kinder die Ankunft der Fortuna-Profis im Stadion live miterleben. Während der Premiere gegen St. Pauli nahm sich beispielsw­eise jeder Spieler kurz Zeit, um die Einlaufkid­s zu begrüßen. Einige Profis, wie Familienva­ter Rouwen Hennings, blieben auch etwas länger, um mit den Kleinen noch ein wenig reden zu können. Auch nach der obligatori­schen Platzbegeh­ung schlendert­en ein paar der Spieler zurück vor den Bildschirm, um kurz mit den Kids zu plaudern.

Für die Kinder wurde es anschließe­nd noch besser. Während sich die Mannschaft auf das Spiel vorbereite­te, nahmen sich Jamil Siebert, Dennis Gorka und Andre Hoffmann noch einmal Zeit. 15 Minuten lang beantworte­ten die drei Profis, die aufgrund ihrer Verletzung­en nicht im Kader standen, die Fragen der Kids. In einem freundlich­en Austausch erfragte unter anderem „Moderator” Andre Hoffmann die Tipps der Kleinen für das anstehende Spiel, außerdem beantworte­te das Trio unter anderem Fragen zu Ritualen vor dem Spiel und ihren ersten Trainern als Profis.

Mails bitte an:

Einsendesc­hluss ist Freitag, 14. Mai, 12 Uhr.

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Klaus Allofs (links) mit Moderator Jörg Philippi-Gerle bei „Düsseldorf In“.

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