Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Costellos Leben in Umbrien
Der Sänger hat in der Corona-Krise seine italienische Heimat wiederentdeckt.
DÜSSELDORF Die Geschichte von Giovanni Costello ist die von einem Italiener, der auszog, um in Deutschland seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Nach Düsseldorf verschlug es ihn vor fast 30 Jahren – nach einem Studium der Musik und Kompositionslehre. In der Corona-Krise entdeckt der Sänger und Komponist nun seine Heimat noch einmal komplett neu.
Seit einem guten Jahr lebt der Wahl-Düsseldorfer wieder in der Region, in der er geboren wurde. Untätig ist er aber nicht. Er reist quer durch Umbrien und dreht Videos für einen italienischen Sender. An einem Sender in Russland, wo er schon oft als Sänger auftrat, ist er auch dran. „Im Moment bin ich eine Art Botschafter für Modefirmen, gutes Essen, Weine, Urlaubsorte und Musik aus meiner Heimat“, sagt er. „Ich bin auch überzeugt davon, man soll die schönen Dinge des Lebens trotzdem und besonders in dieser Zeit nicht verpassen.“
Musikalisch geht es auch weiter. „Ich habe in der Corona-Krise viele Songs geschrieben und habe das Glück, in Mailand mit einem der bekanntesten Produzenten, Nicoló Fragile, zu arbeiten. Er produziert zurzeit mit Eros Ramazzotti und Mario Biondi.“
In der ersten Staffel der Vox-Castingshow „The Voice of Germany“(TVOG) sang er mit einem Konkurrenten den Song „What a Wonderful World“. Seine Interpretationen brachten ihm auf der Videoplattform Youtube Hunderttausende von Klicks. „Sechs Millionen Zuschauer hatten wir damals im TV, das war auch ein wenig furchteinflößend. Mein Herz raste, mein Puls schnellte nach oben, aber es war auch wunderbar.“2011 – da war er Mitte 40 – dachte er doch tatsächlich, er sei zu alt für seinen Durchmarsch im TV, aber das Publikum und Xavier Naidoo schmolzen dahin, als Costello mit seiner samtigen Stimme loslegte. Ramona Nerra und Pamela Falcon aus „TVOG“, die ebenfalls in Düsseldorf leben, kennt Giovanni Costello auch.