Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neue Anforderun­gen an Wohnung und Büro

Es sind nicht nur die Folgen der Pandemie, die die Zukunft der Immobilie verändern. Trends wie Homeoffice, neues Kaufverhal­ten und Nachhaltig­keit beeinfluss­en bereits seit einiger Zeit die Nachfrage. Corona hat die Entwicklun­g verstärkt, sagen Experten.

- VON JÜRGEN GROSCHE

„Wohnen ist eine variable Größe“– dieses Zitat greift Maria Beck, Kommunikat­ionsberate­rin und Moderatori­n der zweiten Talkrunde, beim virtuellen Netzwerktr­effen „Düsseldorf IN“aus der ersten Runde auf und gibt damit ihren Gesprächsp­artnern die Vorlage für den Austausch. „Die Lebensentw­ürfe sind bunter geworden“, sagt Dr. Michael Meyer, Vorstandsm­itglied der Stadtspark­asse Düsseldorf. Als Beispiel nennt er Menschen, denen das Haus zu groß geworden ist, andere wollen die Infrastruk­tur der Stadt stärker nutzen. So entstehe ein Bedarf nach Flexibilit­ät.

„Das Anspruchsv­erhalten ändert sich ständig“, bestätigt Thomas Schüttken, Geschäftsf­ührer von Böcker-Wohnimmobi­lien. Während viele Deutsche eine Immobilie einmal im

ANZEIGE

X-Line: Allrounder im Messebau

Die X-Line Messesyste­me GmbH ist bekannt als Allrounder im mobil modularen Messebause­ktor. Sie als Kunde, Ihre Präsentati­on und Ihr Auftritt stehen im Mittelpunk­t. Aus diesem Grund produziere­n wir alles ohne lange Transportw­ege in unserem eigenen Werk in Köln. Das gibt Ihnen als Kunden die Gewissheit, alle Produkte nach Ihren Bedürfniss­en gestalten zu können. Wir

Leben kaufen und halten wollen, sei die Immobilie eigentlich ein „handelbare­s Gut“, mit dem man Geld ansparen und auch verdienen könne. Beide Experten sind auch überzeugt davon, dass der Homeoffice-Trend zu Veränderun­gen führt. Die Menschen würden es schätzen, Besprechun­gen schnell von zu Hause aus zu machen, statt lange anzufahren, sagt Meyer. Wenn sie nur zwei, drei Tage in die Stadt fahren müssten, zögen sie auch ins Umland, fügt Schüttken hinzu.

Auf das Lebensphas­enmodell greift Maria Beck zurück mit der Frage: Worauf sollten Immobilien­interessen­ten im Alter über 50 achten? Perspektiv­isch könne man auf Barrierefr­eiheit achten oder ein Gästezimme­r einplanen, regt Meyer an. Oder man könne ein kleines Appartemen­t in der Wohnung für eine Pflegekraf­t einplanen, ergänzt Schüttken. Aber sind haben in der Corona-Zeit unsere Aluminiump­rofile umgebaut und produziere­n nun Desinfekti­onsständer und alles rund um Hygienemaß­nahmen. Da unsere Kunden es gewohnt sind, von uns alles von A bis Z zu beziehen, hat sich unser Produktpor­tfolio rasant erweitert, sodass wir mittlerwei­le vom Desinfekti­onsständer und Desinfekti­onsmittel über Masken und Schutzbekl­eidung bis hin zu Selbsttest­s die gesamte Bandbreite anbieten können. Unsere neue Website wird Sie in Kürze über alle Neuigkeite­n informiere­n: www.xline-system.de

Immobilien nicht mittlerwei­le zu teuer? Gibt es eine Blase?„Die Preise steigen, weil die Nachfrage höher ist als das Angebot“, entgegnet Schüttken. Und beide Experten verweisen darauf, dass Düsseldorf im Vergleich mit europäisch­en Metropolen oder mit München immer noch günstiger sei.

Neue Konzepte für Quartiere Um die Zukunft der Stadtviert­el und der Gewerbeimm­obilien geht es in der dritten Talkrunde, moderiert von Nicole Lange, Leiterin der Lokalredak­tion Düsseldorf der Rheinische­n Post. Wurden früher Stadtteile nach Nutzungsar­t getrennt – hier Wohnen, da Gewerbe – durchmisch­e sich heute die Nutzung, schildert Max Schultheis, City Lead Düsseldorf/Rhein&Ruhr beim Immobilien­dienstleis­ter CBRE. Düsseldorf liefere dafür eine „hervorrage­nde Blaupause“ mit der Innenstadt, in der vieles fußläufig erledigt werden kann. Außerdem biete die Stadt viele funktionie­rende Unterzentr­en. Manche Immobilien müssen allerdings an neue Anforderun­gen angepasst werden.

Stadtspark­asse: Rat rund um Immobilien

„Als regional verwurzelt­es Kreditinst­itut kennen wir den Immobilien­markt in und um Düsseldorf ganz genau. Mit unserem ganzheitli­chen Beratungsa­nsatz unterstütz­en wir unsere Kundinnen und Kunden in allen Fragen rund um das Thema Wohnimmobi­lie. Persönlich und individuel­l helfen die Experten der Stadtspark­asse dabei, die Wunschimmo­bilie zu finanziere­n – oder bei Bedarf auch den richtigen Käufer für die eigene Immobilie zu finden. Daneben beraten wir ebenso hinsichtli­ch staatliche­r Fördermögl­ichkeiten und beantragen die entspreche­nden Darlehen. Als kompetente­r und vertrauens­voller Partner stehen wir mit unserem Know-how und unseren regionalen Marktkennt­nissen zur Verfügung.“

Dr. Michael Meyer, Vorstandsm­itglied der Stadtspark­asse Düsseldorf

Wenn sie etwa nicht mehr zeitgemäß als Büro genutzt werden könne, prüfen die Eigentümer, ob neue Nutzungen wie Wohnen, Einzelhand­el oder auch Mischungen möglich sind, erklärt Claudia Roggenkämp­er,

Partnerin bei HPP-Architekte­n, „es gibt jede Menge Möglichkei­ten“. Handelsunt­ernehmen beteiligen sich gerne an Planungen und sind an gemischt genutzten Quartieren interessie­rt, wie Stephan Zwierzynsk­i,

Leiter Immobilien Region West bei Lidl Deutschlan­d, schildert. Dabei könne es zunächst auch zu Nutzungsko­nflikten kommen etwa zwischen Lieferverk­ehr und der Mobilität der Kunden. „Das muss alles vernünftig geplant werden“, sagt Zwierzynsk­i.

Selbst ein Bürostando­rt wie der Seestern könne durchmisch­t werden, sind sich die Gesprächst­eilnehmer einig. Das brauche allerdings Zeit, meint Schultheis. Und es müsse dann auch Einzelhand­elsangebot­e geben, sagt Claudia Roggenkämp­er. Generell müssten alle Nutzungen zusammen betrachtet werden, fügt Zwierzynsk­i hinzu. Nach seiner Beobachtun­g besuchen die Kunden die Lidl-Geschäfte sowohl auf dem Weg zur Arbeit wie auf dem Rückweg nach Hause. „Urbane Nähe heißt für uns: Nähe zum Wohnort und zum Arbeitsort.“

 ??  ??
 ?? FOTO: ANNE ORTHEN ?? Max Schultheis (CBRE), Claudia Roggenkämp­er (HPP-Architekte­n) und Stephan Zwierzynsk­i (Lidl Deutschlan­d – von links) diskutiere­n über neue Nutzungsko­nzepte für Stadtquart­iere.
FOTO: ANNE ORTHEN Max Schultheis (CBRE), Claudia Roggenkämp­er (HPP-Architekte­n) und Stephan Zwierzynsk­i (Lidl Deutschlan­d – von links) diskutiere­n über neue Nutzungsko­nzepte für Stadtquart­iere.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany