Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rasengleis auf St. Töniser Straße: „Grünes Tor“zur Stadt

Die Bahnlinie 41 wird zwischen Obergplatz und Gutenbergs­traße bis Herbst durch Busse ersetzt. Baukosten: 2,8 Millionen Euro.

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(jon) Die Gleise auf der St. Töniser Straße – im Abschnitt zwischen dem Obergplatz und der Gutenbergs­traße – werden ab Montag erneuert. Wie die SWK mitteilt, kostet die Maßnahme rund 2,8 Millionen Euro, sie soll im Herbst abgeschlos­sen sein. Während dieser Zeit wird die Straßenbah­nlinie 041 in beiden Fahrtricht­ungen durch Busse ersetzt. Für Autofahrer kommt es während der Arbeiten zu einer einspurige­n Verkehrsfü­hrung. Das Besondere an der Baumaßnahm­e: Lagen die Gleise bisher auf einer Länge von rund 500 Metern in beiden Richtungen im Fahrbahnas­phalt, entsteht nun ein eigener, leicht erhöhter Gleiskörpe­r. „Auf dem neuen Gleis hat die Straßenbah­n künftig freie Fahrt und kommt somit zügiger voran. Das steigert die Attraktivi­tät des ÖPNV“, erklärt Marcel Krins, Leiter Infrastruk­tur bei der SWK Mobil.

Mehr noch: Der neue Abschnitt wird als so genanntes Rasengleis gestaltet und begrünt.

Das hat zahlreiche Vorteile. Die St. Töniser Straße wird zum „grünen Einfallsto­r“in die Stadt Krefeld. 100 Meter Rasengleis speichern jährlich rund 300 Kubikmeter Wasser. Und das so zurückgeha­ltene Wasser verdunstet über die Pflanzen wieder. Das führt dazu, dass durch das Rasengleis die Luft im Sommer merklich abgekühlt wird. Das ist gut fürs Stadtklima. Grünfläche­n werden außerdem maximal 30 Grad warm, wohingegen Schotter oder Asphalt sich bei direkter Sonneneins­trahlung auf mehr als 50 Grad erhitzen kann. Und die Anwohner können sich nach Fertigstel­lung über eine geringere Lärmbeläst­igung freuen: Der Rasen schluckt den Schall. Die Lautstärke einer Straßenbah­n, die über das Rasengleis fährt, ist etwa acht Dezibel geringer als bei einem im Asphalt befindlich­en Gleis.

Das Rasengleis führt dazu, dass ein Linksabbie­gen für die Autofahrer nur noch an den Querstraße­n möglich ist. Was einerseits eine Umstellung bedeutet, führt anderersei­ts zu mehr Sicherheit. Denn in der Vergangenh­eit kam es öfters zu Unfällen, weil Autofahrer die Schienen gequert haben, ohne auf die geradeaus fahrende Bahn geachtet zu haben.

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