Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

CDU fordert aktuelle Corona-Analyse für Krefeld

„Für die Bevölkerun­g ist unklar, warum wir so hohe Zahlen haben. Die Verwaltung muss hier mehr erklären“, sagt Britta Oellers.

- VON JOACHIM NIESSEN

Die CDU-Ratsfrakti­on erwartet vom Krefelder Corona-Krisenstab mit Oberbürger­meister Frank Meyer an der Spitze mehr Engagement und Transparen­z beim Kampf gegen die hohen Inzidenzza­hlen und gleichzeit­ig Antworten auf offene Fragen der vergangene­n Wochen. „Überall im Land sowie rund um Krefeld sinkt die Inzidenz schneller. Für die Bevölkerun­g ist unklar, warum wir so hohe Zahlen haben. Die Verwaltung muss hier mehr erklären“, mahnt die stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende und Landtagsab­geordnete Britta Oellers. Noch am Dienstag hatte Meyer mit Blick auf die aktuelle Entwicklun­g eingeräumt: „Die Inzidenzza­hlen entwickeln sich bei uns nicht wie erhofft.“

Nach Aussage von Oellers hat die CDU-Fraktion in den vergangene­n Wochen und Monaten immer wieder konstrukti­ve Vorschläge zur Bekämpfung der Pandemie gemacht. „Gleichzeit­ig fragten unsere Vertreter stets kritisch nach, sei es in den zuständige­n Ausschüsse­n oder zuletzt in einem nicht veröffentl­ichten Brief Mitte April an den Oberbürger­meister“, so die Politikeri­n.

Um die „dritte Welle“durch geeignete Maßnahmen zu bekämpfen, sollten unter anderem „Best-Practice-Beispiele“aus anderen Kommunen genutzt und digitale Lösungen stärker in den Fokus genommen werden. „Während alle Kommunen rund um Krefeld wesentlich niedrigere Inzidenzza­hlen haben, sieht es in Krefeld anders aus. Neben einem Brief haben wir auch für die jüngste Ratssitzun­g einen entspreche­nden Antrag gestellt, um die aktuelle Impfpraxis der Stadt zu beleuchten. In der Sitzung gab es allerdings wenig erhellende Informatio­nen. Auch in den informelle­n Runden für die

Ratsmitgli­eder unter Leitung von Stadtdirek­tor Schön, gab es entweder Schelte ans Land oder Eigenlob, wie gut man in Krefeld arbeite.“

Nach Meinung der Christdemo­kraten sagen die aktuellen Zahlen eher etwas anderes. Der Inzidenzwe­rt für Krefeld liegt aktuell bei 151,7 bisher sind 167 Todesfälle im Zusammenha­ng mit der Pandemie zu beklagen. „Aus Sicht der CDU muss zudem die Ansteckung der jüngeren Generation­en jetzt stärker in den Blick genommen, deren Krankheits­verläufe müssen genau analysiert werden“, fordert Oellers. Wichtig ist aus Sicht der CDU-Fraktion, noch einmal genau zu untersuche­n, wo die Ursachen der hohen Zahlen liegen und ob es nicht Gebiete mit überdurchs­chnittlich hohen Zahlen in Krefeld gibt. „Die Verwaltung hat jedoch gerade mal Daten aus einer einzelnen Woche veröffentl­icht. Jeder Statistik-Student im ersten Semester weiß, dass man anhand solcher Daten keine Analyse machen kann. Hier sollte die Stadt dringend nacharbeit­en und die Ansteckung­sgründe für die jeweils hohen Zahlen untersuche­n. Daraus können lokale Strategien gegen neue Ausbrüche und für gezielte Impfkampag­nen und –angebote abgeleitet werden“, erklärt Oellers.

Indes meldet das Gesundheit­samt zwei neue Todesfälle in Krefeld im Zusammenha­ng mit Corona. Es handelt sich um zwei Personen im Alter von Mitte 50 und Mitte 60 Jahren. 167 Personen sind bisher in Krefeld an oder mit dem Virus verstorben. Die Gesamtzahl bestätigte­r Corona-Fälle ist mit Stand vom Mittwoch, 12. Mai (0 Uhr), um 53 auf 10.997 angestiege­n. In den Krankenhäu­sern liegen mit einer Corona-Infektion aktuell 37 Personen aus Krefeld, von ihnen zwölf auf der Intensivst­ation, neun dieser Patienten werden beatmet.

Aus den Bereichen Kindertage­seinrichtu­ngen (Kitas) und Schulen werden neue Corona-Fälle gemeldet. An der Kita Maria Waldrast sind sechs weitere Covid-Fälle aufgetrete­n. In der Kita Wilhelmstr­aße wurde im Rahmen der Pool-Lolli-Testung ein Fall nach PCR-Einzeltest­ung bestätigt. Für zehn enge Kontaktper­sonen wurde häusliche Absonderun­g angeordnet. Jeweils einen Corona-Fall gibt es außerdem in der Kita St. Josef und in der Josefsschu­le. Die Kontaktper­sonen sind entspreche­nd informiert worden.

Der Kommunale Ordnungsdi­enst (KOD) hat die Einhaltung der Corona-Regeln sichergest­ellt. Die Kontrolle der von 22 bis 5 Uhr geltenden Ausgangssp­erre erfolgte mit der Polizei. 90 Personen trafen KOD und Polizei im öffentlich­en Raum an. Gegen 21 Personen mussten Bußgeldver­fahren in Höhe von jeweils 250 Euro eingeleite­t werden, da diese keine gewichtige­n Gründe zum Ausgang glaubhaft machen konnten.

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ARCHIV: TL „Aus Sicht der CDU muss zudem die Ansteckung der jüngeren Generation­en jetzt stärker in den Blick genommen, deren Krankheits­verläufe müssen genau analysiert werden“, sagt Britta Oellers, stellvertr­etende CDU-Fraktionsv­orsitzende.

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