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Woher kommt der Neid auf Geimpfte?

Dpa

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BERLIN Eine Spritze bekommen? Das war lange nichts, worum man andere beneidete. Doch das ändert sich gerade. In der Corona-Krise wollen viele Menschen so schnell wie möglich gegen das neuartige Virus geimpft werden. Manche sprechen deshalb sogar von einem Impfneid. Dieses Gefühl entsteht bei einigen, die noch keinen Piks bekommen haben und noch auf einen Termin für die Impfung warten müssen.

Die Menschen in Deutschlan­d wurden in mehrere Gruppen eingeteilt, je nachdem, wie wichtig eine Impfung für sie ist. Die ältesten Bürger wurden zuerst geimpft, weil das Coronaviru­s für sie sehr schnell lebensgefä­hrlich werden kann. Doch auch Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinn­en und Pfleger wurden schon geimpft, damit sie gefahrlos ihre Arbeit tun können. Und auch Menschen, die an bestimmten Krankheite­n leiden, haben bereits einen Piks erhalten oder können aktuell einen Termin vereinbare­n. Jüngere und gesunde Menschen dagegen müssen sich noch gedulden, bis sie an der Reihe sind.

Dass Neid entsteht, sei nicht ungewöhnli­ch, sagt ein Forscher. „Ich brauche etwas dringend und habe es nicht. Ich sehe aber jemand anderen, der es bereits hat“, erklärte er Reportern bei einem Interview.

Der Forscher rät, wer neidisch auf Menschen werde, die schon eine Impfung bekommen haben, solle sich klar machen: Mit der Reihenfolg­e beim Impfen werden Schwächere geschützt. Dieses Wissen könne trösten.

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FOTO: ARNE DEDERT/DPA Wer noch auf eine Impfung warten muss, entwickelt vielleicht Neid.

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