Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Adams holt WM-Titel mit dem Team
Reinhilde Adams aus Lank-Latum hat sich ihren großen Traum erfüllt und bei der Tennis-Weltmeisterschaft für Senioren auf Mallorca die Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft errungen.
LANK-LATUM Bei der Siegerehrung wären beinahe die Freudentränen gekullert. „Als die Nationalhymne ertönt ist, hat mich das sehr berührt. Ich musste mich zusammenreißen, nicht loszuheulen“, gesteht Reinhilde Adams, nachdem sie sich ihren großen Traum erfüllt hat. Bei der Tennis-Weltmeisterschaft der „Super Seniors“auf der Baleareninsel Mallorca hat die Lank-Latumerin mit der deutschen Auswahl die Goldmedaille gewonnen. „Mit der Mannschaft diesen Titel zu erringen, ist etwas ganz Besonderes für mich“, sagt die 69-Jährige, die im November ihren 70. Geburtstag feiert und somit bei der WM erstmals in der Altersklasse Ü70 antreten durfte.
Und das zahlte sich aus: Mit fünf klaren Siegen aus fünf Matches führte sie die DTB-Auswahl zu Gold. Beeindruckend: Die deutsche Nummer eins gab in den fünf Matches insgesamt lediglich fünf Spiele ab. In der Vorrunde setzte sich Adams mit 6:0, 6:0 gegen die Belgierin Brigitte Bocken-Jacob durch, mit 6:0, 6:2 wies sie die Niederländerin Anneke Jelsma in die Schranken. Ebenso deutlich behielt sie mit 6:0, 6:1 gegen die Schwedin Viviann Lindgren die Oberhand. „Ich war selbst erstaunt, wie gut es für mich persönlich lief, denn ich hatte in der Vergangenheit schon wesentliche knappere Duelle gegen die gleichen Gegnerinnen“, so Adams.
Ihren Siegeszug setzte sie auch in der K.o.-Runde fort. Im Halbfinale deklassierte sie die Chilenin Veronica Diez mit 6:0, 6:2. Da auch ihre Mitspielerinnen sich keine Blöße gegeben hatten, zog die deutsche Ü70-Damen-Mannschaft mit vier 3:0-Erfolgen souverän ins Endspiel ein. Und auch hier war kein Kraut gegen Adams und das Team gewachsen. Zwar boten die Belgierinnen in Francine Geuens diesmal eine andere Spielerin an Position eins auf, das Ergebnis blieb aber das gleiche. Adams ließ auch ihr keine Chance und bezwang sie ohne Spielverlust mit 6:0, 6:0. Als im zweiten Einzel auch Teamkollegin Heidi Eisterlehner mit 6:4, 6:4 gegen Micheline van de Wiele triumphierte, war der Weltmeistertitel für Deutschland perfekt. „Ich bin überglücklich über diesen Titelgewinn, der mir noch gefehlt hat“, sagte Adams. Dass starke Nationen wie die USA oder England pandemiebedingt nicht an den Titelkämpfen in Spanien teilgenommen hatten, trübte ihre Freude nicht. „Natürlich wäre es schwieriger geworden, wenn sie dabei gewesen wären, doch wir waren so gut drauf, dass es vielleicht auch dann für Gold gereicht hätte.“
In dieser Woche setzt Adams die WM mit den Konkurrenzen im Einzel, Doppel und Mixed fort. Vielleicht kommt dabei noch die eine oder andere Medaille dazu – vor allem im Einzel ist der Meerbuscherin alles zuzutrauen. Selbst unter Druck setzt sie sich allerdings nicht: „Ich habe mein großes Ziel schon erreicht.“