Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die Zukunft einiger Kulturstätten ist unklar
Das Kap 1 mit Bücherei und Theater und der Umzug des Jungen Schauspiels sorgen für neue Möglichkeiten.
Bekommt der Stadtteil Rath bald eine neue Kulturstätte mit wechselnden Angeboten? Diese Perspektive gibt es jetzt, nachdem der Aufsichtsrat des Schauspielhauses am Dienstag den Baumaßnahmen im Central zugestimmt hat. Das Junge Schauspiel soll von der Münsterstraße in das auch jetzt schon vom Theater genutzte Gebäude an der Worringer Straße wechseln. Kulturdezernentin Miriam Koch ist seit einiger Zeit in Verhandlungen mit Theatermacher René Heinersdorff, der an der Münsterstraße selbst einzelne Aufführungen bringen und zudem den Betrieb mit anderen Anbietern koordinieren würde.
Die Bauarbeiten im Central spielten im Aufsichtsrat des Schauspielhauses noch einmal eine große Rolle. Eigentlich hatte es dazu bereits ein Konzept gegeben, dabei hatte das Dach aber keine Rolle gespielt. In Zeiten der Energiekrise keine gute Idee. Nun soll das Dach saniert werden, insgesamt wird ein zweistelliger Millionenbetrag fällig. Wermutstropfen: Der Umzug des Jungen Schauspiels findet erst 2025 statt.
Im Kulturausschuss geht es am Donnerstag um weitere Kulturorte, deren Zukunft offen ist. So stellen die Politiker der schwarz-grünen Ratskooperation die Frage, wie es mit den städtischen Flächen am Bertha-von-Suttner-Platz weitergeht. Die Zentralbücherei sitzt wie das Forum Freies Theater (vormals Jahnstraße) nun im Kap 1 vor dem Hauptbahnhof. Die Volkshochschule wird den Suttner-Platz in Richtung Yorckstraße verlassen, wo auch das Haus der Kulturen entstehen soll. Für diese Maßnahmen sollen die Politiker den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss absegnen. Die Rede ist von Investitionskosten in Höhe von 8,5 Millionen Euro und jährlichen Folgekosten in Höhe von 2,15 Millionen Euro.
Noch ist nicht klar, was am Suttner-Platz mit den größten freien Flächen passiert. Miriam Koch informiert im Kulturausschuss darüber, dass der Verein „Freie Szene Düsseldorf – Performing Arts“ab Juni für bis zu zwei Jahre Flächen im siebten Obergeschoss unentgeltlich nutzen darf. Später soll die Tanzszene an der Jahnstraße Räume bekommen. Leerstände gibt es am Suttner-Platz jedoch noch, wo nach der Bücherei das Impfzentrum untergebracht war. Insider schließen nicht aus, dass die Stadt den Suttner-Platz aufgibt. Miteigentümer sind der LVR und ein Ärzte-Versorgungswerk.