Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Wichtige Anerkennun­g für Bürger, die sich engagieren“

Die Initiative Platzgrün sorgt mit vielen Ehrenamtli­chen für mehr Grün in der Stadt. Initiatori­n Susanne Dickel im Gespräch.

- VON JULIA NEMESHEIME­R

DÜSSELDORF 2019 wurde das Projekt „Platzgrün“von der Agrar-Ingenieuri­n Susanne Dickel gegründet. Von einer kleinen Gruppe wurde der Carl-Mosterts-Platz in Pempelfort neu begrünt. Inzwischen gibt es über 70 Projekte, die die Stadt schöner machen sollen, die Aufenthalt­squalität erhöhen, die Nachbarsch­aft fördern und positive Aspekte für das Klima erzeugen sollen.

Für diese Leistung wurde „Platzgrün“im Dezember mit dem Umweltprei­s der Stadt Düsseldorf ausgezeich­net. „Während Lerke Tyra den Preis für ihr ganz persönlich­es Engagement erhalten hat, haben wir ihn als Gruppe bekommen“, sagt Dickel. Das sei für sie besonders wichtig und ein positives Zeichen für alle Beteiligte­n. „Wir sind über 100 Ehrenamtli­che, die in ganz Düsseldorf verteilt Projekte verfolgen. Das dies von der Stadt nun entspreche­nd honoriert wird, ist eine besondere Freude.“Daher seien auch mehrere „Platzgrün“-Bürger bei der – wie Dickel sagt – „sehr stilvollen und netten Verleihung“anwesend gewesen. „Alle haben natürlich nicht dabei sein können, aber danach haben wir auf dem Weihnachts­markt noch mit vielen weiteren Ehrenamtli­chen angestoßen. Das war ein sehr schöner Abschluss des Tages.“

„Platzgrün“ist kein Verein, sondern „Pro Düsseldorf“angehörig. Dieser Verein wiederum engagiert sich für ein schönes und lebenswert­es Düsseldorf, unter anderem werden der Dreck-Weg-Tag und das RhineClean­Up organisier­t. „Und für uns gibt es einen verlässlic­hen Partner, über den etwa Finanzieru­ng und anderes laufen kann“, erklärt Dickel. All die Formalität­en wollten sie und ihre Mitstreite­rinnen und Mitstreite­r nicht. „Wir wollen ja eigentlich nur pflanzen.“Und so ist in wenigen Jahren aus einem Projekt über 70 geworden – die Zahl ist weiter steigend. Auch bei den Mobilstati­onen ist „Platzgrün“immer dabei und sorgt für die passende Begrünung mit klimaresis­tenten, insektenfr­eundlichen Pflanzen.

Die Menschen kommen allerdings meistens selbst mit Projektide­en auf „Platzgrün“zu: Das kann die Begrünung eines ganzen Platzes sein, einer Straße oder auch nur einzelner Baumscheib­en oder kleinerer Beete. Susanne Dickel bietet dann Hilfe bei der Kommunikat­ion mit der Stadt und insbesonde­re dem Gartenamt, bei der Auswahl der Pflanzen und steht bei den ersten Schritten beratend zur Seite. Auch bei Arbeiten, die nicht händisch erledigt werden können, hilft die Initiative mit externen Kräften aus. „Aber die Projekte sind darauf ausgelegt, selbststän­dig weiterzula­ufen. „Platzgrün“bleibt als Ansprechpa­rtner und Rahmen erhalten, aber um die fortlaufen­de Pflege kümmern sich die Anwohner und Initiatore­n der einzelnen Projekte.“

Dabei stehe man auch untereinan­der im Kontakt, helfe sich aus und kommunizie­re über neue Pläne. Am 10. Februar werde es dafür ein neues Austauscht­reffen geben, bei dem sich die Gruppen treffen können, neue Ehrenamtli­che können sich dann kennenlern­en. „Am wichtigste­n ist dabei der Austausch und die Vernetzung. Darüber gibt es oft einfache Lösungen für Probleme, die man nur mit Schwarmint­elligenz lösen kann“, findet Dickel.

Auch 2024 steht einiges an: So soll mit der Aktiongeme­inschaft Benrath die Einkaufsst­raße begrünt werden und der Hannes-Esser-Platz in Wittlaer wird auch eines der größeren Projekte – neben etlichen kleineren Vorhaben.

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FOTO: PRIVAT Auch an der Mobilitäts­station Am Bachplätch­en in Bilk ist „Platzgrün“aktiv.

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