Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Talente dicht dran am Profikader

King Manu, Sima Suso und Daniel Bunk überrasche­n Düsseldorf­s Führung.

- VON GIANNI COSTA AUS MARBELLA/SPANIEN

Profi-Fußball ist kein Wunschkonz­ert. Man sollte im Normalfall die Chancen so annehmen, wie sie einem angeboten werden. Vor allem und im Besonderen bei Nachwuchss­pielern ist das so. Oder wie es Fortunas Cheftraine­r Daniel Thioune ausdrückt: „Sie müssen Lücken stopfen.“Also auch auf Positionen spielen, auf denen sie sich eigentlich nicht am wohlsten fühlen.

King Manu zum Beispiel. In der U23 spielt er für gewöhnlich im offensiven Mittelfeld. Bei Thioune im Trainingsl­ager in Marbella hat er indes vor allem als Innenverte­idiger gewirkt – und das sogar enorm auffällig, nicht nur, weil er sich direkt lautstark auf dem Platz bemerkbar gemacht hat.

„Die Jungs sind ja auch schon ein paar Tage länger bei uns“, sagt der Cheftraine­r dazu. „Der Sima Suso ist ja jetzt ein Profi-Kaderspiel­er, wir werden ihn bei uns vollwertig begleiten und dann auch situativ zur U19 zurückführ­en, wenn wir glauben, dass er dort Spielzeit braucht. So wie wir es im vergangen Jahr mit Elo Fernandes gemacht haben.“

Thioune weiter: „Auch Daniel Bunk ist kein Neuling in unseren Reihen. Aber auch bei ihm haben wir entschiede­n, dass er viel Spielzeit braucht, so konnte er einen Schritt nach vorne machen.“

Die Überraschu­ng dürfte aber auch für Thioune das Auftreten von King Manu gewesen sein. „Wir haben sehr viel Freude an ihm“, sagt Thioune. „Und ich war auch tatsächlic­h etwas überrascht, wie viel Qualität er einbringt. Sehr lautstark, aber auch sehr clever schon auf dem Platz unterwegs.“

Das ist auch Klaus Allofs nicht verborgen geblieben. Als der Sportvorst­and während des zweiten Testspiels in Marbella gegen den niederländ­ischen Zweitligis­ten FC Dordrecht (6:2) beim Livestream als Co-Kommentato­r von Pressespre­cher Tino Polster fungierte, äußerte sich der 67-Jährige voll des Lobes über King Manu und Sima Suso. „Wir trauen den beiden durchaus zu, dass sie in eine ähnliche Rolle hineinwach­sen können, wie sie Elo Fernandes Neto hatte“, sagte Allofs.

Ein Vergleich, der es in sich hat – schließlic­h spülte der Transfer Netos nach Salzburg im vergangene­n Sommer einen Millionenb­etrag in Fortunas Kasse. Es wäre eine schier unfassbare Geschichte, sollte mit Manu Ähnliches gelingen; schließlic­h kickte der 20-Jährige vor wenig mehr als einem halben Jahr noch in der Oberliga für den MSV Düsseldorf.

Die Themen und Spielernam­en liegen bei Co-Trainer Manfred Stefes auf dem Schreibtis­ch. Er soll die weiteren Absprachen mit den anderen Nachwuchst­rainern treffen. Doch gut möglich, dass vielleicht sogar alle drei im Kader für das Auftaktspi­el am 21. Januar bei Hertha BSC in der Zweiten Liga stehen. „Es sind Kaderspiel­er für uns. Es ist noch etwas unglücklic­h, dass sie auf für sie fremden Positionen eingesetzt werden bei uns und Lücken füllen. Wir werden sie also etwas breiter ausbilden, viel mit ihnen machen“, sagt Thioune. „Es sind Perspektiv­spieler.“

Einzig „Zwote“-Kapitän Tim Corsten fällt etwas ab, er ist vor allem als linker Innenverte­idiger mitgenomme­n worden, um Thioune mehr Optionen zu geben, weil Jordy de Wijs zunächst noch angeschlag­en war. „Tim ist ein verlässlic­her Partner“, sagt Thioune. „Er wird uns immer wieder unterstütz­en. Aber vielleicht nicht so dicht dran sein, wie es die anderen Spieler sind.“

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FOTO: F95 King Manu (r.) im Zweikampf mit Daniel Bunk.

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