Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

FDP fordert für Kitas 110 Millionen Euro mehr

- VON SINA ZEHRFELD

Die schwarz-grüne Landesregi­erung könnte 110 Millionen Euro mehr aufbringen, um Kitas zu retten, und tue es einfach nicht: Diesen Vorwurf erhebt die FDPFraktio­n im Landtag. „Das wird uns viele Kita-Plätze in NRW kosten“, sagte Marcel Hafke, familienpo­litischer Sprecher der Fraktion.

Die Liberalen prangern damit die Verwendung von sogenannte­n Selbstbewi­rtschaftun­gsmitteln des Familienmi­nisteriums an. Diese Mittel stehen den Ministerie­n besonders flexibel und übers Haushaltsj­ahr hinaus zur Verfügung, sodass sich über Jahre ein Polster ansammeln kann. Das Familienmi­nisterium finanziert so in diesem Jahr unter anderem 100 Millionen Euro als Überbrücku­ngshilfe an Kita-Träger. Aber es würden auch über 91,6 Millionen Euro zur Haushaltsk­onsolidier­ung und 18 Millionen für die Versorgung von Geflüchtet­en in Landesunte­rkünften vorgesehen, so die FDP. Mit diesen rund 110 Millionen

Euro könne die Überbrücku­ngshilfe für Kita-Träger mehr als verdoppelt werden. „Wenn die Träger uns melden, dass sie sich mit den 100 Millionen Euro nur bis April 2024 über Wasser halten können, dann muss die Landesregi­erung jetzt schnellstm­öglich nachsteuer­n“, forderte Hafke: „Die doppelte Summe würde eine sichere Brücke in das neue Kita-Jahr bauen, Plätze und Personal dürfen nicht verloren gehen.“

Das Familienmi­nisterium weist die Kritik zurück. Ausgaben zur Selbstbewi­rtschaftun­g vorzusehen, sei üblich, um sparsames Wirtschaft­en zu ermögliche­n. Wenn sie „entgegen der ursprüngli­chen Erwartunge­n nicht mehr erforderli­ch sind, werden sie im Landeshaus­halt wieder vereinnahm­t und vom Landtag für andere Zwecke zur Verfügung gestellt“.

Der Landesrech­nungshof warnt davor, dass sich durch Selbstbewi­rtschaftun­gsmittel Dauerfonds bilden könnten, die neben den parlamenta­risch bewilligte­n Geldern verfügbar sind.

„Das wird uns viele KitaPlätze in NRW kosten“Marcel Hafke Familienpo­litischer Sprecher der FDP-Fraktion

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