Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Stadt besiegelt Zusammenarbeit mit Awista
Mit „Awista Kommunal“wird die Abfallwirtschaft neu aufgestellt. Die Papier- und Biotonnen werden häufiger geleert.
Bereits seit Herbst 2021 liefen die Arbeiten an einer „Neuordnung der Abfallwirtschaft“in Düsseldorf – nun wurde das Ergebnis der aufwendigen europaweiten Ausschreibung verkündet: Der neue Partner bleibt der alte, aber in anderem Gewand. Am Ende, so heißt es vonseiten der Stadt, habe man sich für die Awista entschieden, da das Unternehmen schon lange in Düsseldorf verwurzelt sei und entsprechend mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sei. Ab dem 1. Januar 2025 wird der am Mittwoch im Jan-Wellem-Saal unterzeichnete Vertrag laufen, dem auch eine gemeinsame Unternehmensgründung einhergeht. Mit „Awista Kommunal“wird die Stadt mit 49 Prozent Gesellschafterin der GmbH und wird so nach eigenen Angaben mehr Einfluss auf die Abfallwirtschaft in
Düsseldorf nehmen können.
Dies sei insbesondere im Hinblick auf zukünftige, schwierige Aufgaben wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Luftreinhaltung und Digitalisierung wichtig. Gemeinsam könne man über die Laufzeit von 20 Jahren an vielen Stellschrauben drehen und sich dabei auf bewährte Partner verlassen. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) betont dabei vor allem die starke Planungssicherheit, die mit dem unterzeichneten Vertragswerk einhergehe – und auch für die Mitarbeitenden sei dies ein wichtiger Schritt, da „alle Ansprüche und Rechte gewahrt bleiben“.
Für die Bürger soll die neue Partnerschaft einige Vorteile mit sich bringen. So wird im Vertrag „eine insgesamt höhere Servicequalität festgeschrieben“. Konkret bedeutet das bislang unter anderem, dass Papier- und Biotonnen künftig wöchentlich und nicht mehr im
Zwei-Wochen-Rhythmus geleert werden sollen. Gleichzeitig sollen die Kosten stabil bleiben und könnten sich im Einzelfall auch verringern lassen: In Zukunft sollen auch Küchenabfälle über die kostenlose Biotonne entsorgt werden können. Das verringert das Abfallvolumen in der Restmülltonne und könnte zu einem Wechsel der Behältergröße und damit geringeren Gebühren führen. „Gleichwohl gibt es externe Faktoren, die Auswirkungen auf die Gebühren haben werden“, heißt es von der Stadt.
Eine weitere Umstellung wird im Fuhrpark vorgenommen: Dieser soll sukzessive emissionsfrei betrieben werden – ein Schritt für weniger Lärm und Abgase im Straßenverkehr. Außerdem konnten Voraussetzungen für den Bau eines vierten Recyclinghofes geschaffen werden.
In Zukunft sollen auch innovative Ansätze entwickelt werden, bei denen etwa Wertstoffe und Abfälle bei den Recyclinghöfen via App außerhalb der regulären Öffnungszeiten abgegeben werden können. Auch Füllstandsensoren für Container sind im Gespräch, sodass Leerungen nach Bedarf stattfinden. Auch Mängelmeldungen könnten leichter erfolgen: mit QR-Codes auf Mülleimern und Containern.
In einem festlichen Akt wurde damit der neue „Konsortialvertrag zur Vergabe strategischer Partnerschaft Düsseldorfer Entsorgungsund Stadtreinigungsgesellschaft im Bereich Abfallwirtschaft und Stadtreinigung“von Oberbürgermeister Keller gemeinsam mit den Awista-Geschäftsführern Peter Ehler und Jörg Mühlen unterzeichnet. Außerdem waren Julien Mounier, Geschäftsführer der Stadtwerke Düsseldorf und Thomas Conzendorf aus dem Vorstand des Abfallunternehmens Remondis daran beteiligt.