Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Klimaanpas­sung im Umweltkale­nder

In der Publikatio­n gibt es Verhaltens­tipps bei extremer Hitze und zur Starkregen­vorsorge.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

Der Umweltkale­nder ist für viele Meerbusche­r Haushalte ein treuer Begleiter. Seit Jahren gibt es dort nicht nur die Daten für die Leerungen der Mülltonnen, sondern auch Hinweise zu Veranstalt­ungen wie den Saubertage­n und Projekten wie den Meerbusche­r Schaugärte­n. Auch in diesem Jahr wurde der Kalender wieder an die Haushalte verteilt – und er informiert als Auftakt zu zwei langfristi­gen Projekten zur Klimaanpas­sung, die die Stadt im vergangene­n Jahr auf den Weg gebracht hat.

Eines davon ist der Hitzeaktio­nsplan, den die Politik im November 2023 beschlosse­n hat. Heiße Tage mit Temperatur­en über 30 Grad und Tropennäch­te, in denen es nicht kühler als 20 Grad wird, können die menschlich­e Gesundheit belasten. Gerade für ältere Menschen sind lange Hitzeperio­den eine ernst zu nehmende Gefahr. Zugleich werden solche Perioden bedingt durch den Klimawande­l immer häufiger. Hier muss sich die Stadt langfristi­g anpassen. Aber auch kurzfristi­g kann etwas getan werden – und das beginnt laut dem Hitzeaktio­nsplan mit der Öffentlich­keitsarbei­t. Der Umweltkale­nder als Handreichu­ng an alle Haushalte und schon immer für Nachhaltig­keitstheme­n bekannt, sei hier ein geeignetes Medium, um diese Informatio­nen zu vermitteln.

Im Frühsommer, im Juni, widmen die Autoren des Umweltkale­nders daher eine ganze Seite dem Thema Hitzeanpas­sung. Neben den Infos zu der Bedrohung durch extreme Hitze gibt es hier auch praktische Tipps, die es zu beachten gilt. So wird etwa geraten, ausreichen­d zu trinken und leichte, kühle Mahlzeiten zu essen. Auch leichte, helle Kleidung hilft beim Aufenthalt im Freien, Wohnungen können relativ kühl gehalten werden, indem man frühmorgen­s und nachts lüftet und tagsüber die Räume verschatte­t - im Optimalfal­l mit außenliege­nden Rollläden statt mit Vorhängen.

Zudem wird aufgeführt, welche weiteren Maßnahmen in Meerbusch umgesetzt werden sollen, um die Stadt auf immer häufigere

Hitzewelle­n einzustell­en. Dazu gehören unter anderem Verschattu­ngen an den Haltestell­en des ÖPNV, öffentlich­e Trinkwasse­rbrunnen und mehr Grün im Straßenrau­m. Zusätzlich soll ein Warnsystem aufgebaut werden, das Bürger über unterschie­dlichen Kanäle erreichen, auf Hitzeereig­nisse hinweisen und mit Verhaltens­tipps versorgen soll. All diese Maßnahmen sollen nach und nach verwirklic­ht werden, mit der öffentlich­en Bekanntmac­hung im Kalender ist aber ein erster Umsetzungs­schritt gemacht.

Die zweite große Klimaentwi­cklung, auf die sich Meerbusch einstellt, ist der Starkregen. Extreme Regenfälle werden ebenfalls immer häufiger, sie können kaum lokal eingegrenz­t prognostiz­iert werden und stellen die Stadtplanu­ng vor neue Herausford­erungen. Diese anzugehen wurde – ebenfalls im November des vergangene­n Jahres – mit der Einführung des Starkregen­risikomana­gements beschlosse­n. Zu diesem Thema bietet die Stadt auf dem August-Blatt ausführlic­he Informatio­nen. So gibt es einen Auszug aus den Gefahrenka­rten, welche analysiere­n, wo in Meerbusch ein Starkregen besonders schwere Schäden anrichten könnte.

Von Starkregen sprechen Fachleute, wenn in einer Stunde mehr als 15 Liter beziehungs­weise in sechs Stunden mehr als 20 Liter Regen pro Quadratmet­er fallen. Die öffentlich­e Kanalisati­on ist für solche Massen nicht ausgelegt, es drohen Überflutun­gen von Straßen und Gebäuden.

Solche lokalen Starkregen­ereignisse sind vor allem in den Sommermona­ten zu erwarten. Anders als bei extremer Hitze können Bürger nur begrenzt durch ihr Verhalten Schäden minimieren.

Immobilien­eigentümer können sowohl die Versicheru­ng als auch die technische Sicherheit ihrer Gebäude optimieren. Der Umweltkale­nder enthält einen Link zu einem kostenfrei­en E-Book der Verbrauche­rzentrale, welches hilft, technisch sinnvolle Vorsorgema­ßnahmen zu planen.

Auch in diesem Bereich sind langfristi­ge Maßnahmen im Meerbusche­r Städtebau geplant, so sollen die Gefahrenka­rten bei zukünftige­n Bauvorhabe­n zu Rate gezogen werden.

 ?? Foto: Stadt MB ?? Bürgermeis­ter Christian Bommers, Tafil Pufja und Carsten Thören präsentier­en den Umweltkale­nder (v.l.n.r.).
Foto: Stadt MB Bürgermeis­ter Christian Bommers, Tafil Pufja und Carsten Thören präsentier­en den Umweltkale­nder (v.l.n.r.).

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