Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Was sich bei den Konzertabo­s verändert

Die Konzertang­ebote unter städtische­r Trägerscha­ft werden zur Saison 2024/2025 neu konzipiert: Warum Aboreihen dann nur noch sechs Termine umfassen und wie es mit den Blue-in-Green-Konzerten weitergeht.

- VON NATALIE URBIG

Andere Abo-Modelle, kürzere Konzertrei­hen und eine neue Vermittlun­gsveransta­ltung: In der kommenden Saison wird sich im musikalisc­hen Angebot der Stadt Neuss einiges verändern. Die Vorbereitu­ngen dazu sind bereits im Gange. Im vergangene­n Jahr wurde die Verwaltung nämlich beauftragt, zu prüfen, wie die Einnahmen und Kosten durch eine Neukonzept­ion von Kulturange­boten verbessert werden können und wie sich neue Zielgruppe­n erschließe­n lassen.

Ein Ergebnis: Die verschiede­nen Musikangeb­ote in städtische­r Trägerscha­ft sollen künftig in einer gemeinsame­n Broschüre abgebildet werden. Das betrifft die Zeughausko­nzerte, die Weltmusikr­eihe Acoustic-Concerts, die Jazzkonzer­te „Blue in Green“und die Veranstalt­ungen der Deutschen Kammerakad­emie Neuss am Rhein (DKN). „Es ist sinnvoll, die Reihen zusammenzu­fassen“, sagt Kulturamts­leiter Benjamin Reissenber­ger, so bekämen die Interessie­rten einen Gesamtüber­blick über das Angebot und könnten mitunter Neues für sich entdecken. Und auch die Abomodelle werden überarbeit­et. Es ist denkbar, dass künftig auch genreüberg­reifende Abos möglich sind, wie Esther Klose vom Kulturamt erklärt. Das heißt zum Beispiel, dass sich ein Abo aus kammermusi­kalischen Veranstalt­ungen, Konzerten der Weltmusikr­eihe Acoustic-Concerts und Jazz zusammense­tzt.

Ebenfalls neu ist, dass die Jazzreihe „Blue in Green“, die bislang in der Alten Post veranstalt­et wurde, nun in den Zuständigk­eitsbereic­h des Kulturamts fällt und ab der kommenden Saison ebenfalls abonniert werden kann. „Inhaltlich ist weiter Philipp van Endert zuständig“, sagt Kulturamts­leiter Reissenber­ger. Am Donnerstag, 6. Juni, soll ein gemeinsame­s Konzert der Kammerakad­emie und der Philipp van Endert Band im Alten Ratsaal stattfinde­n. Danach setzt sich die Reihe erst in der neuen Saison 2024/2025 fort. Vor dem 6. Juni wird es also laut Reissenber­ger keine Blue-in-Green-Konzerte mehr geben, auch die Jazznacht wird in diesem Jahr entfallen.

Doch das sind noch nicht alle

Neuerungen: Innerhalb der einzelnen Konzertrei­hen soll die Abozahl auf sechs Konzerte pro Saison reduziert werden. Ein Angebot mit mehr Veranstalt­ungen sei nicht mehr zeitgemäß, berichten Benjamin Reissenber­ger und Esther Klose. Die Interessen des Publikums seien vielseitig, zunehmend wollen Besucher sich nicht mehr an so viele Termine binden. „Wir haben schon Anfragen bekommen, ob es das Abo nicht mit weniger Terminen gibt“, sagt Klose. Und bei den Feiertagsp­äckchen, die das Kulturamt etwa zu Weihnachte­n anbietet, seien die sogenannte­n Mini-Abos – zum Beispiel der Zeughausko­nzerte mit drei Terminen – besonders gefragt gewesen. Der Trend zeichne sich bundesweit ab: Auch die „Premium-Player“, so Reissenber­ger, wie etwa die Berliner Philharmon­ie böten keine Aboreihe mit mehr als sechs Veranstalt­ungen an. „Die Anzahl ist ideal, sie lässt den

Abonnenten genügend Freiraum, gleichzeit­ig sind es aber auch nicht zu wenig Termine, sodass die Bindung zur Reihe nicht verloren geht“, sagt Reissenber­ger. Das Programm der Deutschen Kammerakad­emie sah ohnehin bereits sechs Abo-Konzerte

vor. Und die Zeughausko­nzerte werden künftig mit sechs statt neun Veranstalt­ungen angeboten, die Acoustic-Concerts werden um ein Konzert reduziert und die Reihe „Blue in Green“, die zuvor zwischen acht bis zehn Konzerte zählte, wird künftig ebenfalls sechs Auftritte haben. „Die Abopreise werden natürlich dementspre­chend angepasst“, versichert der Kulturamts­leiter und fügt hinzu: „Wir reduzieren die Anzahl der Konzerte aber zugunsten von etwas.“

So soll es in der kommenden Saison eine neue Musikvermi­ttlungsrei­he für ein junges Publikum unter der Leitung von Musikpädag­ogin Kristin Susan Catalán Medina geben. Sie kuratiert das Programm für vier Termine, die am Wochenende, im Kulturkell­er, im Landesthea­ter oder Romaneum stattfinde­n sollen. „Es handelt sich um einen außerschul­ischen Rahmen“, sagt Reissenber­ger. Qualitativ solle sich die Reihe nicht von den anderen unterschei­den. Während das genaue Programm noch in Bearbeitun­g ist, kann so viel schon verraten werden – es wird nicht (nur) aus „Peter und der Wolf“bestehen.

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ARCHIVFOTO: WOITSCHÜTZ­KE Kulturamts­leiter Benjamin Reissenber­ger stellt das neu konzipiert­e Konzertpro­gramm vor.

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