Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Was sich bei den Konzertabos verändert
Die Konzertangebote unter städtischer Trägerschaft werden zur Saison 2024/2025 neu konzipiert: Warum Aboreihen dann nur noch sechs Termine umfassen und wie es mit den Blue-in-Green-Konzerten weitergeht.
Andere Abo-Modelle, kürzere Konzertreihen und eine neue Vermittlungsveranstaltung: In der kommenden Saison wird sich im musikalischen Angebot der Stadt Neuss einiges verändern. Die Vorbereitungen dazu sind bereits im Gange. Im vergangenen Jahr wurde die Verwaltung nämlich beauftragt, zu prüfen, wie die Einnahmen und Kosten durch eine Neukonzeption von Kulturangeboten verbessert werden können und wie sich neue Zielgruppen erschließen lassen.
Ein Ergebnis: Die verschiedenen Musikangebote in städtischer Trägerschaft sollen künftig in einer gemeinsamen Broschüre abgebildet werden. Das betrifft die Zeughauskonzerte, die Weltmusikreihe Acoustic-Concerts, die Jazzkonzerte „Blue in Green“und die Veranstaltungen der Deutschen Kammerakademie Neuss am Rhein (DKN). „Es ist sinnvoll, die Reihen zusammenzufassen“, sagt Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger, so bekämen die Interessierten einen Gesamtüberblick über das Angebot und könnten mitunter Neues für sich entdecken. Und auch die Abomodelle werden überarbeitet. Es ist denkbar, dass künftig auch genreübergreifende Abos möglich sind, wie Esther Klose vom Kulturamt erklärt. Das heißt zum Beispiel, dass sich ein Abo aus kammermusikalischen Veranstaltungen, Konzerten der Weltmusikreihe Acoustic-Concerts und Jazz zusammensetzt.
Ebenfalls neu ist, dass die Jazzreihe „Blue in Green“, die bislang in der Alten Post veranstaltet wurde, nun in den Zuständigkeitsbereich des Kulturamts fällt und ab der kommenden Saison ebenfalls abonniert werden kann. „Inhaltlich ist weiter Philipp van Endert zuständig“, sagt Kulturamtsleiter Reissenberger. Am Donnerstag, 6. Juni, soll ein gemeinsames Konzert der Kammerakademie und der Philipp van Endert Band im Alten Ratsaal stattfinden. Danach setzt sich die Reihe erst in der neuen Saison 2024/2025 fort. Vor dem 6. Juni wird es also laut Reissenberger keine Blue-in-Green-Konzerte mehr geben, auch die Jazznacht wird in diesem Jahr entfallen.
Doch das sind noch nicht alle
Neuerungen: Innerhalb der einzelnen Konzertreihen soll die Abozahl auf sechs Konzerte pro Saison reduziert werden. Ein Angebot mit mehr Veranstaltungen sei nicht mehr zeitgemäß, berichten Benjamin Reissenberger und Esther Klose. Die Interessen des Publikums seien vielseitig, zunehmend wollen Besucher sich nicht mehr an so viele Termine binden. „Wir haben schon Anfragen bekommen, ob es das Abo nicht mit weniger Terminen gibt“, sagt Klose. Und bei den Feiertagspäckchen, die das Kulturamt etwa zu Weihnachten anbietet, seien die sogenannten Mini-Abos – zum Beispiel der Zeughauskonzerte mit drei Terminen – besonders gefragt gewesen. Der Trend zeichne sich bundesweit ab: Auch die „Premium-Player“, so Reissenberger, wie etwa die Berliner Philharmonie böten keine Aboreihe mit mehr als sechs Veranstaltungen an. „Die Anzahl ist ideal, sie lässt den
Abonnenten genügend Freiraum, gleichzeitig sind es aber auch nicht zu wenig Termine, sodass die Bindung zur Reihe nicht verloren geht“, sagt Reissenberger. Das Programm der Deutschen Kammerakademie sah ohnehin bereits sechs Abo-Konzerte
vor. Und die Zeughauskonzerte werden künftig mit sechs statt neun Veranstaltungen angeboten, die Acoustic-Concerts werden um ein Konzert reduziert und die Reihe „Blue in Green“, die zuvor zwischen acht bis zehn Konzerte zählte, wird künftig ebenfalls sechs Auftritte haben. „Die Abopreise werden natürlich dementsprechend angepasst“, versichert der Kulturamtsleiter und fügt hinzu: „Wir reduzieren die Anzahl der Konzerte aber zugunsten von etwas.“
So soll es in der kommenden Saison eine neue Musikvermittlungsreihe für ein junges Publikum unter der Leitung von Musikpädagogin Kristin Susan Catalán Medina geben. Sie kuratiert das Programm für vier Termine, die am Wochenende, im Kulturkeller, im Landestheater oder Romaneum stattfinden sollen. „Es handelt sich um einen außerschulischen Rahmen“, sagt Reissenberger. Qualitativ solle sich die Reihe nicht von den anderen unterscheiden. Während das genaue Programm noch in Bearbeitung ist, kann so viel schon verraten werden – es wird nicht (nur) aus „Peter und der Wolf“bestehen.