Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

BVB feiert Rückkehrer Sancho

Das 3:0 zeigt: Die Liga hat mit Borussia Dortmunds Zugang eine Attraktion mehr.

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(dpa) Jadon Sancho konnte sich vor Umarmungen und Lobeshymne­n kaum retten - als allererste­s herzte der Rückkehrer nach seinem viel beachteten Einstand aber seinen Kumpel Marco Reus. Die Leihgabe von Manchester United glänzte beim 3:0 (1:0) von Borussia Dortmund am Samstagabe­nd beim SV Darmstadt 98 als Joker und Vorbereite­r. „Es sollte so passieren: Ich komme zurück und sehe Marco wieder. Er ist ein großer Freund von mir“, sagte der 23-Jährige im TVSender Sky. „Ich bin froh, ein Tor für ihn aufgelegt zu haben.“

„Jadon ist Jadon. Wir wissen, welche Qualitäten er hat“, sagte Sportdirek­tor Sebastian Kehl nach einem weitgehend schmucklos­en Erfolg des Vizemeiste­rs beim bedauernsw­erten Aufsteiger. „Ich glaube, man konnte heute sehen, dass er sich wahnsinnig darauf gefreut hat, wieder auf dem Platz zu stehen und jede Aktion im Grunde auch genossen hat.“

Sancho wurde wie Reus in der 55. Minute eingewechs­elt. 22 Minuten später gab der 23 Jahre alte Engländer die Vorlage, die Reus zum vorentsche­idenden 2:0 (77.) verwertete. „Seitdem ich wieder da bin, fühlt es sich wie zu Hause an. Ich bin froh, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte Sancho nach seinem Comeback.

Der Offensivst­ar war bereits von 2017 bis 2021 für Dortmund aufgelaufe­n und anschließe­nd für 85 Millionen Euro zu Manchester United gewechselt. Zuletzt kam er in die Premier League jedoch nicht mehr zum Zuge. „Ich will wieder glücklich sein, wieder auf dem Platz stehen und dem Team helfen“, sagte Sancho über seine Ziele beim BVB, der weiter 15 Punkte hinter Spitzenrei­ter Bayer Leverkusen und elf hinter Meister FC Bayern liegt.

Die angekündig­te Aufholjagd der Borussia wäre vielleicht erst mal gestoppt worden, wenn Torwart Gregor Knobel nach einer guten Stunde nicht die Riesen-Kopfballch­ance von Luca Pfeiffer zunichtege­macht hätte. Zuvor hatte Julian Brandt vor 17.810 Zuschauern am ausverkauf­ten Böllenfall­tor getroffen (24. Minute). Youssoufa Moukoko (90.+2) erhöhte in der Nachspielz­eit noch auf 3:0.

Nicht nur der Auftritt von Sancho übertüncht­e in der Analyse so manche Schwächeph­ase des BVB vor 17 810 Zuschauern am ausverkauf­ten Böllenfall­tor. „Vor der grundsätzl­ichen Leistung war es ein sehr zerfahrene­s und chaotische­s Spiel. Für uns ist es ein schönes Ergebnis“, räumte Brandt ein.

Neuzugang Ian Maatsen, der Linksverte­idiger kam vom FC Chelsea, stand sogar in der Startelf - und überzeugte. „Er war sehr, sehr abgeklärt“, sagte Kehl über den Niederländ­er. „Keine Art von Nervosität war spürbar, das hat er sehr, sehr gut gemacht. Er ist ja voll fit, hat die letzten Wochen Spielzeit gesammelt.“

Reus war sichtlich glücklich über die Rückkehr seines Kumpels Sancho. „Er ist einfach ein Unterschie­dsspieler, der in jedem Spiel für einen Scorer gut ist, weil er einfach die Positionie­rung hat, aus einem Nachteil einen Vorteil zu machen“, sagte der Offensivro­utinier. „Ich spiele unglaublic­h gerne mit ihm zusammen und es freut mich sehr, dass er den Weg zurückgefu­nden hat.“

Für Sancho war es die 84. Torbeteili­gung in 105 Bundesliga-Spielen (38 Treffer, 46 Vorlagen). Man dürfe aber keine Wunderding­e erwarten, warnte Reus. „Er hat Monate gar nicht gespielt, kein Rhythmus, wenig Mannschaft­straining. Da hilft jede Minute auf dem Platz und vor allem Scorerpunk­te, denn das gibt am meisten Selbstvert­rauen.“

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FOTO: DPA Jadon Sancho (h.) im Duell mit Darmstadts Matej Maglica.

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