Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Auf Daferner ist Verlass
Fortunas Winterzugang hat bislang in zwei von drei Testspielen getroffen.
Nicht nur Christoph Daferner selbst, sondern vermutlich auch all seine Teamkameraden und jene Zuschauer, die es mit Fortuna hielten, hatten gehofft, dass es der erfolgreiche Schlusspunkt sein würde. Kurz vor dem Ende des Testspiels bei Arminia Bielefeld war dem Winterzugang vom 1. FC Nürnberg das 2:1 gelungen, die Düsseldorfer hatten das Spiel gedreht. Doch dabei blieb es nicht, weil Leandro Putaro in letzter Minute den 2:2-Ausgleich für den Drittligisten erzielte.
„Das wurmt schon“, sagte Daferner nach dem Unentschieden in der letzten Vorbereitungspartie vor dem Rückrunden-Start bei Hertha BSC. „Mit einem Sieg in die Woche vor dem ersten Spiel zu gehen, hätte uns gutgetan. So war es ein kleiner Nackenschlag. Insgesamt war es eine wechselhafte Partie. Wir hatten gute, aber auch nicht so gute Phasen.“Deshalb zog der 26-Jährige ein gemischtes Fazit: „Es gibt Luft nach oben. Es war aber ein Spiel, aus dem wir viele Erkenntnisse ziehen können.“
Zum Beispiel, dass Verlass ist auf Daferner, wenn die Leihgabe aus Franken eingewechselt wird. Zunächst wird sich der Angreifer nämlich mit der Jokerrolle abfinden müssen, weil ihm einerseits die Spielpraxis fehlt und Vincent
Vermeij andererseits im Sturmzentrum von Fortuna momentan gesetzt ist. Schon beim 6:2-Sieg gegen den niederländischen Zweitligisten FC Dordrecht hatte Daferner getroffen, nachdem er aufs Feld gekommen war.
„Für mich war es wichtig, dass ich von Anfang an gut rein komme und zeige, was ich kann“, betonte der ehemalige Dresdner. „Deswegen war ich glücklich, dass ich heute auch wieder ein Tor gemacht habe.“Seine bis dato letzte Zweitliga-Partie hatte er im vergangenen Oktober bestritten, weshalb der Plan für die Rückrunde in Düsseldorf einer der kleinen Schritte ist. „Es ist nicht einfach, wieder in den Rhythmus zu finden, aber ich versuche, jede Trainingseinheit
und jedes Testspiel zu nutzen“, sagte Daferner. „Ich möchte einfach Spaß haben.“
Das ist beileibe jedoch nicht alles, gerade mit Blick auf die anstehenden Aufgaben. „Die Minuten, die ich vom Coach bekomme, versuche ich bestmöglich zu nutzen“, versprach der Angreifer und ergänzte: „Und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir nächste Woche in Berlin erfolgreich sind. Wie viele Minute ich dann spiele, wird man sehen.“
Sich – zumindest für den Anfang – hinter Vermeij anzustellen, ist für Daferner mitnichten ein Problem, im Gegenteil. „Ich habe mit Vincent ein sehr gutes Verhältnis“, betonte er nach dem 2:2 in Bielefeld. „Da freut sich jeder für den anderen, wenn er ein Tor schießt, so wie gegen Dordrecht zum Beispiel.“
Deshalb blickt der bislang einzige Winterzugang positiv auf den Pflichtspielstart, der für Fortuna neben der Partie in Berlin ja auch noch zwei Duelle gegen den FC St. Pauli bereithält; erst in der Liga, dann im DFB-Pokal. „Ich habe sehr großen Bock, das sind richtige Highlight-Spiele“, betonte Daferner. Mit weiteren Jokertoren könnte er nicht nur sich selbst, sondern zahlreiche rot-weiße Fans und sein ganzes Team glücklich machen. All jene, die in Bielefeld gehofft hatten, dass sein Treffer zum 2:1 den Sieg bedeuten würde.