Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Tiffany plant auf der Königsalle­e den großen Auftritt

Der New Yorker Luxus-Juwelier wird über das ganze Jahr an seinem neuen Auftritt arbeiten. Eröffnung auf größerem Platz ist vermutlich im November.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Am Nordende der Königsalle­e entsteht ein Flagship-Store des New Yorker Juweliers Tiffany. Er folgt beim Design einem großen Vorbild. Im vorigen Jahr wurde an der Fifth Avenue in New York auf zehn Etagen das Hauptgesch­äft des Juweliers in komplett neuem Stil eröffnet. Die Arbeiten an der Kö sind aufwändig und werden Monate hinter dem blau-türkisen Bauzaun andauern, erst zum Jahresende werden die neuen Flächen im großen Eckhaus zur Blumenstra­ße eröffnet.

Tiffany ist seit 15 Jahren an der Königsalle­e vertreten und dies bereits im Haus an der Kö 18. In dem Gebäude ist die Buchhandlu­ng Mayer’sche

Droste der Hauptmiete­r. Im Erdgeschos­s aber dominierte auf breiter Fläche lange die Modefirma Miu Miu, eine Linie der Prada-Famlie, die aber im Herbst ausgezogen ist. Tiffany, das diese Flächen nun dazunimmt, hatte und hat auf der Kö-Seite seinen Eingang und nur ein Schaufenst­er. Wer das Geschäft betritt, hat in der Mitte des Raums einen großen Auslagen- und Thekenkomp­lex vor sich, der mit seiner achteckige­n Form ebenso auf den Diamantens­chliff anspielt wie eine Naturstein­wand. Sie ist aus vielen kleinen mineralisc­h durchzogen­en Steinen zusammenge­setzt, die an die feinen Unebenheit­en der Diamant-Oberfläche erinnern, die man beim mikroskopi­schen Blick auf die teuren Kristalle sehen kann.

Entlang der Naturstein­wand führt eine breite Treppe ins Untergesch­oss, wo die Kunden nochmals eine ähnlich große Verkaufsfl­äche erwartet. Dort sind hinter Glas Ringe zu bewundern, für die teils sechsstell­ige Beträge aufzubring­en sind – in der High Jewellery des alteingese­ssenen Unternehme­ns fallen auch höhere Preise an. Aber die Räume an der Kö reichen heute nicht aus, um die Produktvie­lfalt der New Yorker zu zeigen.

Das soll sich mit der Erweiterun­g ändern, ebenso soll es keine Verkaufsfl­ächen mehr im Untergesch­oss geben, was in der LuxusShopp­ingwelt ohnehin eher verpönt ist. Der Plan ist nun, zunächst die alten „Miu Miu“-Flächen umzubauen und dann dorthin zu wechseln. Es folgt der Umbau des heutigen Geschäfts, wo langfristi­g der Eingang verbleibt, und schließlic­h die Verbindung beider Flächen durch Entfernung der Trennwand.

Tiffany wird dann schon wegen der vielen neuen Schaufenst­er eine viel deutlicher­e Präsenz auf der Kö haben. Nur der Lederspezi­alist Louis Vuitton, der ein paar Meter weiter im Kö-Center das ehemalige Prange-Geschäft und eine weitere Fläche angemietet hat und derzeit umbaut, wird in ähnlicher Weise auftrumpfe­n. Die neue Generation der Flagship-Stores fokussiert sich auf Geschäfte mit Flächen zwischen 800 und 1200 Quadratmet­er, wie sie auch der Düsseldorf­er Entwickler Centrum für Immobilien im KöBlock zwischen König- und Steinstraß­e anvisiert hat. Zum neuen Tiffany-Geschäft gibt es noch keine konkreten Flächenang­aben.

2019 ist der französisc­he Luxuskonze­rn LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy), Weltmarktf­ührer der Luxusgüter­industrie, bei Tiffany eingestieg­en, 2021 erwarb er die Mehrheit. Jetzt wird investiert. Ob wie in New York und Berlin bei der Shopgestal­tung mit Künstlern zusammenge­arbeitet wird, ist wahrschein­lich, aber noch ein Geheimnis. Gleich gegenüber, wo Calvin Klein residierte, zieht eine andere LVMH-Marke ein, mit der Tiffany bereits kooperiert: Rimowa.

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FOTO: RUHNAU Tiffany erweitert und baut das ehemals von Miu Miu genutzte Ladenlokal um.

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