Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Verfolgungsjagd in Emmerich endet mit Schüssen
Zwei mutmaßliche Automatensprenger wurden gefasst.
(bal) Eine Verfolgungsjagd der niederländischen Polizei endete am Donnerstagmorgen mit Schüssen und der Festnahme zweier Verdächtiger in Emmerich in direkter Nähe zu einer Schule und einem Kindergarten. Ein weiterer Mann ist noch auf der Flucht. Dass das Trio aus der Automatensprenger-Szene kommt, ist nicht auszuschließen.
Eine niederländische Streife hatte am Morgen einen Pkw kontrollieren wollen, der jedoch davonraste. Der Wagen war den Beamten deshalb aufgefallen, weil die aus Belgien stammenden Kennzeichen als gestohlen gemeldet waren. Die Polizei verfolgte den Kombi über die Landesgrenze bis nach Emmerich, wo sie ihn schließlich stoppen konnte. Die drei Insassen sprangen aus dem Fahrzeug und wollten zu Fuß fliehen. Auf einem Privatgrundstück konnte einer der Männer gestellt werden. Er wurde dabei angeschossen und leicht verletzt. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft. Seine zwei Komplizen entkamen zunächst. Nachdem eine
Großfahndung eingeleitet worden war, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde, wurde am Nachmittag ein weiterer Verdächtiger festgenommen. Die Polizei in Essen hat die Ermittlungen übernommen. Dass es sich bei den Männern um mutmaßliche Automatensprenger handelt, schließt sie nicht aus. Landeskriminalamt und Feuerwehr untersuchten das Auto auf Spuren.
Die Polizeiaktion spielte sich nahe einer Grundschule und einem Kindergarten ab. Die Kinder durften die Gebäude aus Sicherheitsgründen zunächst nicht verlassen. Die Schule wurde abgeriegelt, Türen geschlossen, Jalousien heruntergelassen. Schüler und Lehrer harrten stundenlang in den Räumen aus. Erst am Mittag, als auszuschließen war, dass eine unmittelbare Bedrohung bestand, konnten sie zum Ende des Unterrichts von ihren Eltern in Empfang genommen werden.
Damit die Kinder den Vorfall besser verarbeiten können, soll eine Schulpsychologin an die Schule kommen.