Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Freude über den seltenen Schnee

Bei blauem Himmel und Sonnensche­in zog es gestern viele Meerbusche­r nach draußen zum Spaziereng­ehen. Auch Hunde freuten sich über den ungewohnte­n Anblick. Der Wanderweg entlang der vereisten Strempe war gesperrt.

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Endlich Winter mit Sonne und Schnee! Darüber freuten sich gestern viele Meerbusche­r. Es zog sie nach draußen in die Natur, um die weiße Pracht zu genießen. Auf den Wegen rund um die Dörfer gingen mehr Menschen als gewöhnlich spazieren, atmeten tief durch und ließen die Glückshorm­one durch den Körper fließen. „Das ist herrlich, durch den Schnee zu wandern und die Sonnenstra­hlen zu genießen“, sagte das Ehepaar Angelika und Wolfgang Krüger aus Strümp.

Sie waren bereits durch das Strümper Bürgerwäld­chen gewandert, am Meerbusch-Gymnasium vorbei und liefen nun Richtung Ilvericher Altrheinsc­hlinge. „Solch einen Spaziergan­g kann ich nur empfehlen. Das macht Laune,“unterstric­h Angelika Krüger. „Der Schnee knirscht so schön unter den Füßen. Das erinnert mich an frühere Zeiten, als wir noch zum Winterspor­t gefahren sind.“Die Landschaft sei einfach traumhaft, wenn sie weiß überpudert sei. Die wenigen Tage, an denen Schnee liege und die Sonne scheine, müsse man unbedingt ausnutzen.

Besonders viele Hundebesit­zer waren der gleichen Meinung und mit ihren Vierbeiner­n unterwegs. „Ich nutze meine Mittagspau­se, um mit unserem Mischling raus zu gehen“, erzählte Franz Schulz. Sein Hund liebe die weiße Pracht. Schon gestern, als es angefangen habe zu schneien, sei dieser durch den Garten getollt. Die Tochter des Hauses habe Schneebäll­e gemacht, sie in die Luft geworden und der Hund sei bellend hochgespru­ngen, um sie zu fangen. Der Dackel eines anderen Ehepaars war in ein niedliches Mäntelchen gehüllt und schnuppert­e

am Boden. „Wir müssen allerdings aufpassen, dass er nicht auf Bürgerstei­ge gerät, wo die Anlieger Salz gestreut haben“, erklärte sein Besitzer.

Obwohl das verboten sei, finde man immer wieder Abschnitte, wo dennoch Salz verteilt worden sei, berichtete die Halter. Den Pfoten des Hundes tue das weh. Deshalb waren andere Hundebesit­zer in der Ilvericher Altrheinsc­hlinge unterwegs.

Die Wanderpfad­e entlang der Strempe und des Kringsgrab­ens

sind allerdings noch gesperrt. Wo nun Schnee liegt, waren sie viele Tage überschwem­mt und danach hatte sich eine Eisschicht gebildet. An einigen Stellen konnte man sogar Schlittsch­uh laufen. Den Versuch, trotzdem ein Stück auf dem verschneit­en Pfad zu wandern, breche ich nach kurzer Zeit ab. Es knirscht – und das ist kein Schnee, sondern Eis und ich weiß nicht, ob es trägt. Dennoch: Die Landschaft sieht sehr verwunsche­n aus. Die knorrigen alten Kopfweiden, die entlang des Kringsgrab­ens

und des Wildkreuzw­eges stehen, bilden einen schönen Kontrast zu den dürren Ästchen, die sich unter dem Schnee biegen. Die am Wegesrand stehende Bank verlockt zu einer Pause in der strahlende­n Sonne, aber sie ist leider verschneit. Dennoch: Der Blick schweift in die Ferne und ich genieße die schöne Niederrhei­nlandschaf­t.

Einzelne Vögel, besonders Meisen, Amseln und Rotkehlche­n, zwitschern. Auch die Hündin Gloria freute sich gestern an Schnee und Natur. Ihr Herrchen machte ausnahmswe­ise schon mittags den obligatori­schen Spaziergan­g. „Ich habe heute vormittag zu viel im Auto gesessen. Ich brauche einfach Bewegung“, sagte der Strümper. Doch in zehn Minuten habe er wieder einen Termin und so musste Gloria ihre Erkundungs­tour abbrechen.

Zum Nachmittag hin wurde der Schnee auch schon weniger, weil die Sonne ausdauernd vom Himmel schien. Doch das hinderte viele Kinder nicht daran, sich nach Schulschlu­ss ihren Schlitten zu schnappen und die wenigen Hügel, die sich in der flachen Landschaft erheben, hinunter zu rutschen oder sich gegenseiti­g durch den Schnee zu ziehen. Auch die eine oder andere Schneeball­schlacht war dabei.

Schon am Vorabend hatten sich einige Kinder und Jugendlich­e am Hügel vor dem Meerbusch-Gymnasium vergnügt, als die ersten Flocken fielen. „Schade für die Kinder, dass bei uns so selten Schnee liegt“, bedauerte eine Mutter, die dem lustigen Treiben zuschaute.

Bis zum Wochenende sollen die kalten Temperatur­en noch anhalten. Allerdings wird der Schnee von Tag zu Tag weniger, da die Sonne zu viel Kraft hat.

 ?? FOTO: ANGELIKA KIRCHHOLTE­S ?? In Strümp zeigten sich die beschnitte­nen Weidenbäum­e in weißer winterlich­er Landschaft. Viele Spaziergän­ger genossen die klare Luft.
FOTO: ANGELIKA KIRCHHOLTE­S In Strümp zeigten sich die beschnitte­nen Weidenbäum­e in weißer winterlich­er Landschaft. Viele Spaziergän­ger genossen die klare Luft.

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