Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
B-Plan Am Stöcksken soll Linn aufwerten
Der Bebauungsplan 857 soll auf den Weg gebracht werden. Was zwischen Kohlplatzweg und Quartelkämpchen entstehen soll.
(bk) In Nähe des historischen Linner Zentrums und angrenzend an den dortigen Stadtteil-Friedhof plant die Stadt eine Modernisierung des arg in die Jahre gekommenen Wohngebietes, das sich zwischen der Straße Quartelkämpchen mit angrenzender Seniorenanlage, der Rathenaustraße inklusive der Straße Rheinfeld, der Hafenstraße und dem Kohlplatzweg befindet. Dort bewirtschaftet die Wohnstätte Krefeld AG Mehrfamilienhäuser aus der Vorkriegszeit und den Nachkriegsjahren. Die meisten dieser Gebäude entsprechen in vielen Bereichen nicht mehr den heute üblichen Standards. Der Planungsausschuss soll am Dienstag, 6. Februar, die Fortführung der Planungen und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit beschließen.
Einige der in die Jahre gekommenen Wohnstätte-Gebäude, so der Plan, sollen abgerissen werden und modernen Neubauten Platz machen, andere können jedoch noch saniert werden. Außerdem soll es punktuell so genannte Nachverdichtungen geben, um neuen
Wohnraum zu schaffen. Entstehen soll nach und nach ein grünes und klimafestes Quartier, maßvoll bebaut, mit vielen Fußwegen und klar gegliederten Verkehrswegen, das für alle Generationen attraktiv ist.
Wichtig ist den Planern, die Historie des Wohngebietes zu berücksichtigen. In der Vorlage heißt es dazu: „Die bauliche ,Keimzelle‘ des Quartiers, am Kohlplatzweg Nr. 2 bis Nr. 34, an der die Architekten Biebricher
und Lorscheid wesentlich mitgewirkt haben, soll in Kubatur und Erscheinungsbild weitgehend erhalten bleiben und behutsam saniert werden. Gleiches gilt für die Torhäuser am Eingang der Rathenaustraße/ Ecke Kohlplatz. Das städtebauliche Ensemble Rathenaustraße soll bewahrt werden, indem Baufluchten, sowie Bauhöhen und Dachformen festgeschrieben werden.“Neuer Wohnraum entsteht dort in geringem Maß in zweieinhalb geschossigen Gebäuden.
Im Eingangsbereich Hafenstraße/ Tilsiter Straße wird die Gebäudehöhe viereinhalb Geschosse betragen, womit auf die noch höhere, gegenüberliegende Bebauung reagiert werden soll. So wäre im Erdgeschoss beispielsweise auch Platz für ein Lebensmittelgeschäft. Der Bereich Rheinfeld wiederum soll aufgrund der noch guten Bausubstanz erst langfristig behutsam umgebaut und im öffentlichen Raum durch Ausbau der Grünstrukturen aufgewertet werden.
Angedacht ist auch ein Nachbarschaftsplatz mit viel Aufenthaltsqualität.
„Der im westlichen Teil des Quartelkämpchens vorzufindende Baumbestand ist ein wichtiger Grundstock für den künftigen Nachbarschaftsplatz, der mit weiteren klimafesten Bäumen zu einem wichtigen Puzzleteil im Grünverbund wird“, heißt es in der Vorlage. Der Platz soll eine „Brücke zwischen bestehenden und neuen Grünstrukturen, aber auch zwischen alteingesessenen und neu zugezogenen, zwischen alten und jungen Bewohnern“herstellen und Raum für Begegnung und Nachbarschaftspflege bieten.
Als kritisch für das Klima wird „die immense Menge an verursachten zusätzlichen Treibhausgas-Emissionen“gesehen, die unter anderem durch den Abriss alter Gebäude, durch das erhöhte Verkehrsaufkommen und die Neubauten entsteht.
Der Planungsausschuss tagt am Dienstag, 6. Februar, ab 17 Uhr in einer gemeinsamen Sitzung mit der Bezirksvertretung Ost in der Friedrich von Bodelschwingh-Schule an der Breslauer Straße.