Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Krankheitsausfälle bei der Arbeit auf Höchststand
Kriegsflüchtlinge haben einen Schutzstatus und durchlaufen kein Asylverfahren. Sie wären also nach kurzer Zeit ohnehin ins Bürgergeld gekommen. Diese Entscheidung nicht zu treffen, hätte im Übrigen ein Behördenchaos angerichtet. Jetzt geht es darum, mit dem Jobturbo die arbeitsfähigen Geflüchteten schneller in Arbeit zu bringen.
Wann kommt das Rentenpaket II? HEIL Ja, das ist in der Koalition fest vereinbart. Der Gesetzentwurf liegt vor und soll nach dem Haushaltsbeschluss zügig auf den Weg kommen. Wir stabilisieren die Rente und sichern das Rentenniveau ab. Das ist eine Frage der Leistungsgerechtigkeit, denn es profitieren die Menschen, die heute arbeiten und fleißig sind.
Aber das müssen die Leistungsträger bezahlen, denen Sie zusätzliche Belastungen gerade nicht zumuten wollen.
HEIL Damit die Beiträge nicht so schnell steigen, müssen wir weiter für hohe Beschäftigung sorgen. Auch künftige Rentnerinnen und Rentner – und das sind ja die heutigen Leistungsträger – müssen die
Sicherheit haben, dass sie später noch eine ordentliche Rente bekommen. Ohne unser Gesetz würde das Rentenniveau schon in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts absacken.
Welchen Ausblick können Sie Rentnerinnen und Rentnern geben?
HEIL Genaue Zahlen liegen im März vor, aber der Rentenversicherungsbericht geht davon aus, dass in diesem Jahr die Rentenerhöhung wieder über der Inflationsrate liegen wird.
Was muss der Kanzler besser machen?
HEIL Ich habe einen Riesenrespekt vor der Arbeit des Kanzlers, der unser Land in schwierigen Zeiten führt und klaren Kurs hält. Ich habe mich geärgert, dass einige in der Koalition ihn mit Dingen beschäftigt haben, die sie selbst hätten lösen müssen. Das muss aufhören.
Die Ampel hält also?
HEIL Ja. Aber Halten reicht nicht, Bessermachen ist jetzt die Devise. Dafür arbeite ich.
HAMBURG (dpa) Krankheitsausfälle bei der Arbeit haben nach einer Auswertung der Krankenkasse DAKGesundheit das zweite Jahr in Folge auf stark erhöhtem Niveau gelegen. Beschäftigte fehlten 2023 im Schnitt 20 Tage im Job, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten ermittelte. Der Krankenstand erreichte abermals die Rekordhöhe von 5,5 Prozent wie bereits 2022. An jedem Tag des vergangenen Jahres waren also im Schnitt 55 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben.
Kassenchef Andreas Storm sagte: „Auch wenn das Ergebnis nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend kommt, ist es für die Wirtschaft alarmierend.“Die hohen Fehlzeiten beeinträchtigten Arbeitsabläufe vieler Betriebe und Behörden. Dabei seien Langzeitfälle das größte Problem. Ausschlaggebend für die vielen Ausfälle seien vor allem Atemwegserkrankungen gewesen. Zudem habe es einen Anstieg bei psychischen Erkrankungen gegeben. Der Krankenstand von 5,5 Prozent ist der höchste Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren. In den Jahren zuvor hatte er im Bereich von vier Prozent gelegen.