Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Licht des Glaubens in der Apsis
Wolfgang Weiss stellt seine Bilder der Reihe „Lumen Fidei“in der Apsis der Osterather Kirche aus.
MEERBUSCH (mgö) Der „Eli-Star“hängt unmittelbar in der Apsis. Die außergewöhnliche Fotografie steht für Energie, Liebe, Information. Entstanden ist sie in der Werkreihe Kathedralen-Fenster des PhotoKünstlers Wolfgang Weiss. Seine ungewöhnlich beeindruckenden Werke sind jetzt unter dem Titel „Lumen Fidei - Licht des Glaubens“in der Reihe „Kunst in der Apsis“der Evangelischen Kirche Osterath zu sehen.
Marlies Blauth, Initiatorin dieser Reihe, erklärt: „Wolfgang Weiss schuf mit seinen gebogenen Spiegeln eine neue, Photo-Qubits genannte Bildsprache der zeitgenössischen Photographie – ein poetisierter Zugang zur Wirkung hinter der Wirklichkeit“. Wer diese außergewöhnliche Kunst betrachtet, ist völlig überrascht. Die Frage nach der Wirklichkeit steht im Raum und fordert dazu auf, die Bilder mit einer besonderen Eigendynamik zu interpretieren. Was zu sehen ist, ist neu, präsentiert jeweils dynamisch Formen und Farben in ungewohnter Weise.
Der Begriff „Qubit“entstammt der Quantenphysik und macht deutlich, dass die Betrachter Augenzeuge
einer besonderen Kunstdarstellung werden. Dabei arbeitet Wolfgang Weiss, Diplom-Foto- und Film-Designer aus Gummersbach, nicht mit einem Pinsel oder Stift. Es ist ein Spiegel, den er für seine Kunst-Darstellungen nutzt. Er fotografiert Gegenstände, die sich über die Steuerung eines gebogenen Spiegels mit kleinen Bewegungen in alle Richtungen verändern: „Wo normalerweise ein einzelnes Foto gemacht wird, mache ich hundert. Der Moment, in dem das Bild sich im gebogenen Spiegel ereignet, ist das, wonach ich suche. Das kommt einer Raumzeitspiegelung nahe.“
„Lumen Fidei“ist im Kölner Dom entstanden. Das photographische Interesse von Wolfgang Weiss gilt der transzendenten Lichtwirklichkeit des Doms - mit dem Bestreben, dieses transzendierende Lichtwirken im Raum der Kathedrale in neue Bildschöpfungen umzugestalten.
Diese Besonderheiten haben ihn zur Werkreihe „Lumen Fidei“angeregt. Jede der sechs der auf Leinwand gedruckten, drei mal 1,50 Meter großen Fotografien in dem Osterather Kirchenraum erreicht durch seine Struktur eine stets andere Wirkung und Farbwiedergabe. Die Farben wirken oft wie Flammen – teils mit scharfen ins Unscharfe gleitenden Umrissen. Diese Besonderheit zeigen auch die kleinen Formate, von denen einige im Nebenraum zu sehen sind.
Vernissage (unter Mitwirkung des Weltladen Osterath): Sonntag, 11 Uhr. Einführung: Prälat Josef Sauerborn, Musik: Michael Faust, Soloflötist WDR Sinfonieorchester. Bis 11. Februar. Mittwoch bis Freitag von 9-12 Uhr und nach Vereinbarung: 0175-5218083. Evangelische Kirche Osterath, Alte Poststraße 15.