Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
So funktioniert die „VoluMap“
Die Anwendung soll das Ehrenamt in Meerbusch aktivieren, indem Angebot und Nachfrage besser vernetzt werden.
MEERBUSCH Das Ehrenamt in Meerbusch soll künftig mit einer App gefördert werden. Dazu hat die Politik im vergangenen Jahr beschlossen, dass die Anwendung „VoluMap“auch in Meerbusch installiert wird. Noch ist die digitale Karte des Programms in Meerbusch leer, dies soll sich jedoch bald ändern.
Entstanden ist „VoluMap“im Nachklang einer Hochwasserkatastrophe 2013, bei der die Gründer, David und Roland Draier, selbst aktiv Hilfe geleistet haben. Damals hatten sie den Eindruck, dass viel Unterstützung sehr unkoordiniert ablief. Entstanden ist daraus eine Plattform, auf der sich Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, auf Vereine, Institutionen oder Gruppen treffen können, die ein solches Engagement brauchen.
Konkret läuft das über die digitalen Dienste von „VoluMap“, die über den Browser am Computer oder eine App fürs Smartphone aufgerufen oder in die jeweilige Homepage der Stadt integriert werden können. Meerbusch plant, die „VoluMap“als Element auf der städtischen Website zu platzieren, für die aktuell ein Relaunch vorbereitet wird.
Bisher zeigt die „VoluMap“Angebote in fünf Kommunen: Bad Honnef, St. Augustin, Gütersloh, Bielefeld und Sendenhorst. Meerbusch sowie eine weitere Stadt in NRW sollen bald dazu stoßen, die entsprechenden Verträge sind gemacht. Bezahlt werden die Betreiber der Anwendung von der Stadt mit einer Pauschale von zwölf Cent pro Einwohner und Jahr.
Beim Design der Anwendung wurde auf eine einfache Benutzerführung geachtet, damit auch nicht internetaffine Menschen angesprochen werden. Eine Anmeldung mit einer E-Mail-Adresse ist möglich, aber keine Voraussetzung. Die Nutzer können einstellen, wo sie sich engagieren wollen, wann und wie viel Zeit sie in das jeweilige Ehrenamt investieren möchten und in welchem Umkreis sie mobil sind.
Außerdem können Interessensgebiete
angegeben werden. Zur Auswahl stehen unter anderem Bildung, Umwelt, Innovation, Kultur, Soziales und Sport. Zudem kann der eigene Standort manuell eingegeben oder über die Ortungsfunktion ermittelt werden.
Auf Basis dieser Filter kann eine Liste mit Ehrenämtern aufgerufen werden – alternativ zeigt die Anwendung auch eine digitale Karte der Stadt, auf der die Einsatzorte markiert sind, von dort aus kann man sich bei Interesse zu den Angeboten klicken. Auf deren Seiten finden die Interessierten dann Informationen zu der jeweiligen Aufgabe, einen Zähler, wie viele Ehrenamtliche hierfür gewonnen wurden, und die Möglichkeit, mit dem entsprechenden Anbieter Kontakt aufzunehmen.
So fällt es den Usern leichter, sich gezielt über Angebote in der Nähe zu informieren und auch auf neue Möglichkeiten des Engagements zu stoßen, die sonst vielleicht übersehen worden wären.
Die Aufgabe, diese Informationen bereitzustellen, liegt bei ebendiesem Anbieter, häufig Vereine, die sich lokal einbringen. Das bedeutet, dass auf dieser Seite für eine effiziente Nutzung der „VoluMap“Arbeit investiert werden muss – allerdings betonten die Hersteller, dass auch auf dieser Seite die Bedienung sehr einfach sei. Feedback ergibt, dass dies am besten funktioniert, wenn die jeweilige Stadt mit den Vereinen zusammenarbeitet und Unterstützung bietet. So biete sich für die Vereine die beste Möglichkeit, auf der
Suche nach Ehrenamtlern, auch der jüngeren Generation, ihre Reichweite zu erhöhen und außerhalb des eigenen Netzwerks Engagierte zu gewinnen.
In einer Vorstellung vor dem Meerbuscher Digitalausschuss betont Betreiber Draier: „Die Struktur des Engagements wandelt sich. Noch immer wollen sich viele Menschen engagieren, aber sie bevorzugen kurzzeitige, projektbezogene Arbeiten gegenüber langfristiger Verpflichtung.“Auch hier findet sich in der App ein entsprechender Eintrag.
In den Städten, die die „VoluMap“bereits nutzen, ist das Angebot breit und vielfältig. So sucht die Sportgemeinschaft SG Sendenhorst einen eigenen Stadionsprecher, in Bielefeld