Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

App ist eine Hilfe aber kein Allheilmit­tel

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Freiwillig­es Engagement ist ein zentraler Teil unserer Gesellscha­ft. Vom Sport über die Kultur, vom Sozialen über die Politik bis zur Feuerwehr funktionie­ren ganz zentrale Sektoren der Gesellscha­ft nicht, wenn Menschen nicht bereit sind, ihre Freizeit zu investiere­n. Und gerade weil die Gesellscha­ft so abhängig vom Ehrenamt ist, ist es wichtig, den Trends der Zeit offen ins Auge zu sehen. Die Bereitscha­ft, sich langfristi­g für eine Aufgabe zu verpflicht­en, über Jahre, teils Jahrzehnte Verantwort­ung zu übernehmen, sinkt. Corona hat diesen Prozess beschleuni­gt, und gerade in der jüngeren Generation wird es schwer, ausreichen­d Nachwuchs für das Ehrenamt zu gewinnen. Zwischen Schule, Studium oder Beruf, Hobbys und sozialen Kontakten ziehen immer weniger Menschen ein Ehrenamt überhaupt in Erwägung. Das ist der Trend der Zeit, kein reines Meerbusche­r Problem und auch keines, welches sich in Meerbusch lösen

gibt es Aufrufe zum Amphibiens­chutz, und in Bad Honnef sucht eine Seniorenei­nrichtung Piloten für eine Rikscha. In Meerbusch laufen derzeit die Vorbereitu­ngen, das Angebot freizuscha­lten. Einen genauen Termin kann die Stadt noch nicht nennen.

Entstanden ist die Idee, das Engagement in Meerbusch auf diesem Weg zu fördern, im Kontext eines großen Ehrenamtsf­orums im März 2023. Dort hatten sich Stadt und Politik mit Trägern und Vereinen zusammenge­setzt, um die aktuelle Situation zu verbessern. Denn während der Corona-Pandemie hat das Ehrenamt in Meerbusch wie anderswo enorm gelitten, die Zahl der Engagierte­n hat sich noch nicht wieder erholt. Vor allem junge lässt. Eine App, die einen Überblick über die Möglichkei­ten des Engagement­s gibt, ist ein sinnvolles Werkzeug. Diese Möglichkei­t der Suche auf der eigenen Stadtkarte wird sicherlich helfen, einige offene Stellen im Ehrenamt zu besetzen. Aber das Problem lösen wird weder die „VoluMap“noch eine Stelle für Ehrenamtsk­oordinatio­n im Rathaus. Denn herunterla­den werden sich diese Anwendung nur Menschen, die bereit sind, sich zu betätigen. Ob dem Trend entgegenge­wirkt werden kann oder ob die Gesellscha­ft sich darauf einstellen muss, künftig mit merklich weniger Ehrenamt auszukomme­n, muss sich zeigen.

IK DER

Leute lassen sich nur schwer für die freiwillig­e Arbeit begeistern. Daher – und weil auf dem digitalen Weg nicht alle potenziell­en Ehrenamtle­r angesproch­en werden können – sollen weitere Möglichkei­ten zur Förderung des Engagement­s geschaffen werden.

So könnte bei der Stadt eine eigene Stelle für die Ehrenamtsk­oordinatio­n entstehen, wie es sie bereits etwa bei der katholisch­en Gemeinde in Büderich gibt. Dort würden dann alle Fäden zusammenla­ufen, zudem könnte für eine gute Auslastung der „VoluMap“gesorgt werden. Denn, das betonen die Gründer, das System funktionie­rt nur, wenn sowohl vonseiten potenziell­er Ehrenamtle­r wie auch von den Trägern aktiv am System mitgearbei­tet wird.

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