Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Krefelder schweigt zum Brand im DHZ
Vorwurf der Brandstiftung: Seit dem Vorfall sitzt ein ehemaliger Klient des Zentrums in Untersuchungshaft.
KREFELD Gut eine Woche nach dem Brand im Krefelder Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße kann ein Bereich der Einrichtung wieder genutzt werden. Wie lange die komplette Sanierung jedoch dauern wird, ist noch unklar. Im „Medipoint“wird indes wieder gearbeitet. Dort können Bedürftige ärztlich behandelt werden. Es ist die erste Teilöffnung, nachdem ein Klient der Einrichtung einen alten Tannenbaum im Eingangsbereich angezündet und so den Brand verursacht haben soll. Betroffen ist neben den sogenannten Konsumräumen vor allem der Bereich für den Tagesaufenthalt. Seit dem Vorfall sitzt ein ehemaliger Klient des Zentrums als Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen ihm schwere Brandstiftung vor. Der 42-jährige Krefelder schweigt.
Der Alarm war am frühen Samstagabend, 14. Januar, um 19.19 Uhr ein in der Leitstelleeingegangen – Feuer im Drogenhilfezentrum in der Innenstadt. Was zunächst harmlos klang, wurde schnell gefährlich: Ein alter Tannenbaum, der draußen im Eingangsbereich stand, war in Brand geraten. Als die Feuerwehr am städtischen Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße eintraf, hatte sich das Feuer bereits ausgebreitet: Die Deckenvertäfelung des Vordachs und die Dachkonstruktion des Gebäudes standen in Flammen, auch im inneren Eingangsbereich brannte es. Die Räumlichkeiten des Gebäudes waren nach Angaben der Feuerwehr komplett verraucht. Die Rettungskräfte mussten unter schwerem Atemschutz arbeiten.
Das DHZ war um diese Zeit bereits für den Publikumsverkehr geschlossen. Im Gebäude war aber noch eine Reinigungskraft im Einsatz. Sie konnte das Haus rechtzeitig verlassen und in einen eingezäunten Freibereich vor dem Drogenhilfezentrum flüchten. Feuerwehrleute brachten sie in Sicherheit.
Der Rettungsdienst transportierte die Reinigungskraft nach einer ersten Untersuchung zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus, wo sie wegen Verdachts auf Rauchvergiftung versorgt wurde. Es habe keine Lebensgefahr bestanden, so ein Sprecher der Wehr.
Die Feuerwehr war mit insgesamt vier Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz. Alle arbeiteten unter schwerem Atemschutz. Mehrmals mussten sie die Dachhaut des Gebäudes mit einer Rettungssäge öffnen, um Glutnester zu finden. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurden die Räumlichkeiten mittels Hochleistungslüfter entraucht. Die Schwertstraße war während des Einsatzes zwischen der Vereinsstraße und der Philadelphiastraße für den Verkehr gesperrt.
Im Zuge der Fahndung hatte die Polizei den 42-Jährigen festgenommen. Derzeit laufen noch Ermittlungen im Umfeld des Verdächtigen.