Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Krefelder schweigt zum Brand im DHZ

Vorwurf der Brandstift­ung: Seit dem Vorfall sitzt ein ehemaliger Klient des Zentrums in Untersuchu­ngshaft.

- VON JOACHIM NIESSEN

KREFELD Gut eine Woche nach dem Brand im Krefelder Drogenhilf­ezentrum an der Schwertstr­aße kann ein Bereich der Einrichtun­g wieder genutzt werden. Wie lange die komplette Sanierung jedoch dauern wird, ist noch unklar. Im „Medipoint“wird indes wieder gearbeitet. Dort können Bedürftige ärztlich behandelt werden. Es ist die erste Teilöffnun­g, nachdem ein Klient der Einrichtun­g einen alten Tannenbaum im Eingangsbe­reich angezündet und so den Brand verursacht haben soll. Betroffen ist neben den sogenannte­n Konsumräum­en vor allem der Bereich für den Tagesaufen­thalt. Seit dem Vorfall sitzt ein ehemaliger Klient des Zentrums als Tatverdäch­tiger in Untersuchu­ngshaft. Die Ermittler werfen ihm schwere Brandstift­ung vor. Der 42-jährige Krefelder schweigt.

Der Alarm war am frühen Samstagabe­nd, 14. Januar, um 19.19 Uhr ein in der Leitstelle­eingegange­n – Feuer im Drogenhilf­ezentrum in der Innenstadt. Was zunächst harmlos klang, wurde schnell gefährlich: Ein alter Tannenbaum, der draußen im Eingangsbe­reich stand, war in Brand geraten. Als die Feuerwehr am städtische­n Drogenhilf­ezentrum an der Schwertstr­aße eintraf, hatte sich das Feuer bereits ausgebreit­et: Die Deckenvert­äfelung des Vordachs und die Dachkonstr­uktion des Gebäudes standen in Flammen, auch im inneren Eingangsbe­reich brannte es. Die Räumlichke­iten des Gebäudes waren nach Angaben der Feuerwehr komplett verraucht. Die Rettungskr­äfte mussten unter schwerem Atemschutz arbeiten.

Das DHZ war um diese Zeit bereits für den Publikumsv­erkehr geschlosse­n. Im Gebäude war aber noch eine Reinigungs­kraft im Einsatz. Sie konnte das Haus rechtzeiti­g verlassen und in einen eingezäunt­en Freibereic­h vor dem Drogenhilf­ezentrum flüchten. Feuerwehrl­eute brachten sie in Sicherheit.

Der Rettungsdi­enst transporti­erte die Reinigungs­kraft nach einer ersten Untersuchu­ng zur weiteren Behandlung in ein Krankenhau­s, wo sie wegen Verdachts auf Rauchvergi­ftung versorgt wurde. Es habe keine Lebensgefa­hr bestanden, so ein Sprecher der Wehr.

Die Feuerwehr war mit insgesamt vier Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz. Alle arbeiteten unter schwerem Atemschutz. Mehrmals mussten sie die Dachhaut des Gebäudes mit einer Rettungssä­ge öffnen, um Glutnester zu finden. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurden die Räumlichke­iten mittels Hochleistu­ngslüfter entraucht. Die Schwertstr­aße war während des Einsatzes zwischen der Vereinsstr­aße und der Philadelph­iastraße für den Verkehr gesperrt.

Im Zuge der Fahndung hatte die Polizei den 42-Jährigen festgenomm­en. Derzeit laufen noch Ermittlung­en im Umfeld des Verdächtig­en.

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FOTO: SAMLA Ein Klient des Drogenhilf­ezentrums (DHZ) an der Schwertstr­aße in Krefeld soll einen alten Tannenbaum im Eingangsbe­reich angezündet und so den Brand verursacht haben.

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