Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Hürzeler sitzt Gelbsperre ab
Der Trainer des FC St. Pauli darf am Samstag in Düsseldorf nicht an die Seitenlinie.
Das, was St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler am vergangenen Wochenende schon zum Auftakt der Zweitliga-Rückrunde gelungen ist, schaffen viele Fußballprofis in einer gesamten Saison nicht. Zumal es in der Tat auch nur wenig erstrebenswert erscheint. Wenn die „Kiezkicker“am Samstag (20.30 Uhr, Arena) zum Topspiel bei Fortuna zu Gast sind, fehlt ihr Chefcoach nämlich wegen einer Gelbsperre. Im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hat der 30-Jährige seine vierte Verwarnung kassiert.
Deshalb darf Hürzeler während der Partie in Düsseldorf nicht an der Seitenlinie stehen, die Betreuung
der Mannschaft übernimmt CoTrainer Peter Nemeth in seiner Abwesenheit. Und seinem Assistenten vertraut der Chefcoach „zu mehr als einhundert Prozent. Er hat sehr viel Erfahrung, ein besonderes Auge für das Spiel und weiß genau, wie man gewinnt.“In den vergangenen Trainingseinheiten hat Hürzeler bereits gespürt, „dass die Spieler für Peter da sind“.
Das Gute sei, dass die Sanktionen bei einer Gelbsperre nicht so hart seien wie bei einer Roten Karte, sagt der Trainer. „Es ist mehr erlaubt, als wir gedacht haben. Ich kann vor dem Spiel und in der Halbzeit bei der Mannschaft sein.“Während der Begegnung werde er sich „einen Platz suchen, wo ich für das Team da sein und ihm Hilfestellung geben kann, soweit es von außen möglich ist.“Im Falle einer Rotsperre hätte sich Hürzeler eine halbe Stunde vor bis eine halbe Stunde nach dem Spiel weder in der Kabine noch im Spielertunnel oder im Innenraum aufhalten dürfen.
Darüber hinaus wäre ihm sowohl der mittelbare als auch der unmittelbare Kontakt zu seinen Assistenten und Schützlingen untersagt gewesen. All das ist am Samstag nicht der Fall, sodass der St.-Pauli-Coach vermutlich über seinen Videoanalysten auf der Tribüne mit der Bank in Kontakt stehen kann. „Alles, was im erlaubten Bereich ist, werden wir definitiv ausnutzen“, kündigt er schon einmal an.
Für Fortuna-Trainer Daniel Thioune ist es übrigens nicht gänzlich neu, dass sein Amtskollege wegen einer Sperre nicht am Spielfeldrand stehen darf. „Ich hatte ein ähnliches Erlebnis schon einmal mit dem HSV“, erzählt er. „Da war Robert Klauß (Ex-Trainer des 1. FC Nürnberg, Anm. d. Red.) gesperrt und sein Co-Trainer stand an der Linie. Das hat am Spiel aber nicht viel geändert.“
Ohnehin konzentrieren sich die Düsseldorfer nicht auf das Schicksal von Hürzeler, sondern allein darauf, die erste Mannschaft zu sein, die dem FC St. Pauli in dieser Saison eine Niederlage zufügt.