Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Düsseldorf bekommt wieder einen Marathon
Zuletzt traten in der Landeshauptstadt 2019 tausende Läufer auf der Königsdistanz an. Danach war der Veranstalter abgetaucht.
Die Landeshauptstadt bekommt im kommenden Jahr eines ihrer Lieblings-Events zurück: Der Düsseldorfer Marathon soll 2025 nach fünf Jahren Pause wieder stattfinden. Das bestätigte Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor und Aufsichtsratschef der städtischen Veranstaltungstochter D.Live, unserer Redaktion auf Anfrage. Wann genau das Großereignis stattfinden soll, ist noch unklar. Es wird aber ein Termin im April ins Auge gefasst, wie es auch früher der Fall war. „Wir freuen uns sehr, diese Veranstaltung anbieten zu können“, sagt Hintzsche. Schon in diesem Frühjahr, also etwa ein Jahr im Voraus, könnte die Anmeldung möglich sein.
Organisator des Marathon wird erstmals die Düsseldorfer Sportagentur D.Sports sein, die zu D.Live gehört. Zuvor hatte die Stadt eher zurückhaltend die Möglichkeit betrachtet, das Event nach den Querelen um das abrupte Aus selbst zu veranstalten.
„Ein Marathon ist keine einfache Sache“, sagt Hintzsche: „Wir haben aber an den Nachfragen und Reaktionen bei dem Thema gesehen, dass es ein sehr großes Interesse in der Region an dieser Veranstaltung gab und gibt.“Zudem verfüge die Stadt mit D.Sports über kompetente Experten, die eine solche Veranstaltung
im öffentlichen Raum zuverlässig organisieren könnten.
Geplant ist neben der klassischen Marathonstrecke (42,195 Kilometer) auch ein Halbmarathon (21,1 Kilometer) sowie die auch bei Firmen beliebte Staffel, bei der sich üblicherweise vier Läufer die Marathon-Distanz teilen. Außerdem
soll es auch wieder einen Kids-Cup geben, an dem die jüngeren Läufer teilnehmen können.
Die Geschichte des Düsseldorfer Marathon hatte nach der CoronaZwangspause ein unrühmliches zwischenzeitliches Ende gefunden. Nachdem der Lauf 2020 und 2021 wegen der Pandemie ausfiel, sollte
er eigentlich am 24. April 2022 wieder stattfinden – zahlreiche Läufer hatten sich angemeldet, doch dann sagte der damalige Veranstalter Rhein-Marathon Düsseldorf beziehungsweise die dahinter stehende Agentur Golazo Sports das Ereignis mit Verweis auf die Pandemie online ab und stellte einen Nachholtermin
in Aussicht.
Rückfragen der angemeldeten Teilnehmer blieben unbeantwortet, viele erklärten im Gespräch mit unserer Redaktion, keine direkte Absage-Nachricht erhalten, sondern davon nur über soziale Medien erfahren zu haben. Unter dem Facebook-Eintrag zur Absage finden sich hunderte Kommentare; die meisten davon beklagen, ihr Startgeld nicht zurückbekommen zu haben. Auch die Stadt hatte Mühe gehabt, in Kontakt mit der Agentur zu treten. Der Marathon wurde auch später im Jahr nicht mehr nachgeholt.
Die Stadt will nun mit D.Sports und ohne den damaligen Veranstalter wieder einen Marathon in Düsseldorf etablieren – voraussichtlich aber nur dieses eine Mal selbst als Veranstalter auftreten. „Wir wollen zeigen, dass es möglich ist und dass es großes Interesse an dieser Veranstaltung gibt“, sagt Burkhard Hintzsche.
Idealerweise würde dann in Zukunft wieder ein externer Veranstalter das Event übernehmen: „Denn es fällt nicht in den Kernbereich dessen, was man als Stadt organisieren muss.“Attraktiv sein dürfte der Marathon für potenzielle Veranstalter allemal: 2019 hatten 18.000 Teilnehmer mitgemacht, weitaus mehr Sportfans säumten die Strecke quer durch das Stadtgebiet und feuerten die Läufer an.
Das Budget wird bei rund 900.000 Euro liegen. Ziel ist es dabei, durch die Teilnehmerbeiträge und Sponsoren eine schwarze Null zu erwirtschaften – auch wenn das im ersten Jahr eine Herausforderung darstellen könnte. Zusätzliche Mittel muss der Stadtrat für den Marathon den Angaben zufolge jedenfalls nicht bereitstellen, zudem gibt es Hintzsche zufolge bereits gute Gespräche mit potenziellen Sponsoren.
In der Vergangenheit hatte das Event immer große Namen als Titelsponsoren an Land gezogen: So hatte 16 Jahre lang der Düsseldorfer Handelskonzern Metro dem Marathon seinen Namen gegeben, bei der ausgefallenen letzten Veranstaltung 2022 wäre es das Energieunternehmen Uniper gewesen.