Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Warum wir heute demonstrieren
Die Düsseldorfer stellen sich gegen Rechtsextremismus: Verbände, Vereine, Parteien und Unternehmen haben zur Teilnahme an der Groß-Demonstration am heutigen Samstag aufgerufen. Hier sagen sie, warum das so wichtig ist.
Marina Blum (Wohnbereichsleiterin im Georg-Glock-Haus der AWO Düsseldorf) „Ich gehe zur Demo, weil wir auch in Düsseldorf öffentlich zeigen wollen, dass die Rechtsextremen klar in der Minderheit sind. Ich arbeite unter anderem deshalb bei der AWO, weil sie schon von Haus aus für Vielfalt und Gleichheit und gegen Rassismus ist. Dafür gehe ich auch auf die Straße.“
Breiti (Die Toten Hosen) „In einer Demokratie leben zu dürfen, ist ein großartiges Geschenk, das man gegen deren Feinde verteidigen muss. Sich mit vielen Gleichgesinnten zu versammeln, die der gleichen Überzeugung sind, ist ein wichtiges Zeichen. Da will ich unbedingt dabei sein!“
Henrike Tetz (Vorstand des Förderkreises der Mahn- und Gedenkstätte) „Ich gehe zur Demo, weil rechtsextreme Ideologien menschenverachtend sind. Sie verhöhnen die Opfer des Nationalsozialismus. Dagegen braucht es dringend eine klare Kante der demokratischen Mehrheit in der Politik.“
Sabine Tüllmann ( Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Düsseldorf ) „Für mich ist es ganz klar, dass ich am Samstag zu der Kundgebung gehe. Endlich machen wir gemeinschaftlich den Mund auf und zeigen gemeinsam, wofür wir stehen. Jetzt sind wir wach und stehen mit Zehntausenden Menschen dafür ein. Das gibt uns die Kraft, uns auch in Zukunft weiter gemeinsam einzusetzen. Auf den Rheinwiesen wurde ein guter Platz dafür gefunden.“
Anja Steinbeck (Rektorin HeinrichHeine-Uni) „Diskriminierung, die anknüpft an ethnische Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder sexuelle Orientierung, Religion oder Weltanschauung, wird auf unserem Campus nicht toleriert. Die HHU ist kein Ort für Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit oder Rassismus, sie ist kein Ort für Hass, Hetze und Gewalt. Wir werden konsequenterweise als Rektorat und damit als Vertretung der HHU an der Demo teilnehmen.“
Mona Neubaur (Stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin, Grüne) „Menschen gehen zu Hunderttausenden auf die Straße, um gegen Hass, Rassismus und Umsturzfantasien zu demonstrieren und für unsere Demokratie aufzustehen. Auch die Landeshauptstadt zeigt klare Haltung. Sport, Kultur, Karneval, Gewerkschaften, Handwerk, Handel, Wirtschaft, Gesellschaft, Klein und Groß, Du und ich – zusammen machen wir den Unterschied, denn zusammen sind wir mehr. Für dieses Engagement bin ich von Herzen dankbar, das zeigt, wo die Mehrheit in diesem Land steht, auch wenn die rechtsradikale kleine Minderheit noch so laut schreit. Zeigen wir, wie vielfältig, offen und engagiert Düsseldorf, NRW, Deutschland ist. Weisen wir die, die Demokratie, Freiheit und Vielfältigkeit abschaffen wollen, in die Schranken. Kommen Sie zahlreich, setzen wir ein Zeichen.“
Klaudia Zepuntke (Bürgermeisterin) „Ich gehe am Samstag demonstrieren, weil Demokratie leider nicht mehr selbstverständlich ist. Es ist wichtig, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf die Straße zu gehen. Ich bin stolz auf Düsseldorf, die eine internationale Stadt ist, in der 180 Nationen friedlich miteinander leben. Diese Toleranz gilt es zu verteidigen gegen die menschenverachtende Agitation vom Düsseldorfer Forum und anderen staatsfeindlichen Gruppen.“
Felix
Krämer
Christoph Meyer, (Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein) „Selbstverständlich gehe ich am Samstag zur Demonstration! Auch haben wir als gesamtes Leitungsteam der Oper und des Balletts in unseren Häusern für die Teilnahme geworben, um gemeinsam in Düsseldorf ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zu setzen. Es ist an der Zeit, sich für unsere Demokratie und unsere Verfassung einzusetzen!“
Oded Horowitz
(Vorsitzender Jüdische Gemeinde) „Ich stehe zu 100 Prozent hinter der großen Demonstration. Physisch anwesend sein kann ich wegen des Schabbats nicht. Ich finde es sehr ermutigend, dass die Stadtgesellschaft eine so klare Haltung einnehmen wird und damit unterstreicht, dass die Rechtsextremisten eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft darstellen. Es hat mir zuletzt sehr große Sorgen bereitet, dass Einfluss und Präsenz der Populisten und Nationalisten immer mehr zu wachsen scheinen und das Ganze von einer überwiegend indifferenten Mehrheit eher schweigend hingenommen wird. Jetzt sehe ich, dass die Menschen diese Gefahr erkennen und dazu eine klare Haltung haben. Nach den furchtbaren Ereignissen der jüngsten Vergangenheit macht mir das Mut und gibt mir endlich wieder etwas Zuversicht zurück.“