Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt zahlt elf Millionen Euro für Erwerb der Kaufhof-Immobilie

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Die leere Kaufhausim­mobilie der Galeria Kaufhof findet bald einen neuen Besitzer. Der Hauptaussc­huss der Stadt beschloss am Donnerstag­abend hinter verschloss­enen Türen, die Immobilie in zentraler Innenstadt­lage zu einem Preis von etwas mehr als elf Millionen Euro zu erwerben, zuzüglich Notarkoste­n und Grunderwer­bssteuer. Allerdings ist alleine das 7250 Quadratmet­er große Grundstück zwischen Niederstra­ße und Konvent laut Bodenricht­wert fast zehn Millionen Euro wert. Dem Ankauf dieser nicht unproblema­tischen Liegenscha­ft stimmte nur die AfD nicht zu.

Den Kauf hätte Kämmerer Frank Gensler unter wirtschaft­lichen Gesichtspu­nkten nicht befürworte­t. Denn auch bei einer Neubelegun­g der Verkaufsfl­äche wird das Objekt zunächst – und vielleicht noch für Jahre – ein Zuschussge­schäft bleiben. Diesen Weg geht auch die Union trotzdem mit, hat allerdings mit einem erfolgreic­hen Ergänzungs­antrag die Bedeutung einer langfristi­gen Lösung unterstric­hen.

Unverhältn­ismäßige Investitio­nen, erst recht wenn sie nur für eine kurzfristi­ge Lösung getätigt werden, sollen demnach ausgeschlo­ssen

werden. Und um die Frage zu klären, was im Zweifel als unverhältn­ismäßig angesehen werden kann, muss sich die Stadt alle Investitio­nen in die Immobilie mit einem Volumen von mehr als 500.000 Euro durch den Rat und seine Ausschüsse genehmigen lassen. Zugleich wird der städtische­n Neusser Bau- und Immobilien­management GmbH (NBI), die sich um die Belebung des Kaufhausko­mplexes bemühen wird, von der Politik zur Auflage gemacht, über diesem Engagement nicht die anderen Bau- und Sanierungs­vorhaben des Neusser Bauvereins beziehungs­weise des Gebäudeman­agements zu vergessen. Auf diese dürfen die Arbeiten am Kaufhaus keine verzögernd­e Auswirkung haben.

Eine Investitio­nsm mit Renditeerw­artung ist der Kaufhof-Deal nicht, sagt Gensler, aber ihn rechtferti­gt, dass es ja auch um Stadtrepar­atur

und um Hilfe für die Innenstadt und ihren Handel geht. Das hatte Birgitt Wachs von der Kölner Gesellscha­ft für Markt- und Absatzfors­chung (GMA) zuvor bei Präsentati­on ihrer Potenziala­nalyse zu dem Objekt noch einmal unterstric­hen.

Die NBI als neue Eigentümer­in ist gehalten, sich kurzfristi­g um eine Vermarktun­g der Liegenscha­ft mit rund 11.500 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche zu bemühen. Dafür werden weitere Investitio­nen nötig sein, die von der Verwaltung auf rund fünf Millionen Euro beziffert werden.

Allerdings muss der vorliegend­e Kaufvertra­gsentwurf, den die Stadt mit der Gesellscha­ft für Buchdrucke­rei (GfB) verhandelt hat, erst einmal unter Dach und Fach gebracht werden. Der Bürgermeis­ter wurde dazu vom Ausschuss ermächtigt, die GfB-Gremien entscheide­n über einen Verkauf Anfang Februar.

 ?? FOTO: KI- ?? Die Politik stimmt dem Kauf der leer stehenden Kaufhausim­mobilie an der Niederstra­ße zu.
FOTO: KI- Die Politik stimmt dem Kauf der leer stehenden Kaufhausim­mobilie an der Niederstra­ße zu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany