Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Stimmen für die Vielfalt: „Wir müssen die Leute wecken“
Für Felix (28) war es die allererste Demonstration. Begleitet wurde er von seiner Schwester Sophia (31). Er sitzt im Rollstuhl und gerade deswegen war es ihm so wichtig, dabei zu sein: „Ich gehöre zu einer Minderheit.“
Und damit sei er der AfD ein Dorn im Auge.
Oliver Königsfeld, Betriebsdirektor des „Balletts am Rhein“, war mit Unterstützung des Freundeskreises bei der Demo. „Bei uns tanzen Menschen aus 40 Nationen“, sagt Vorstandsmitglied Gabi Strupat-Fröhlich. Nicht auszudenken, wenn es diese Vielfalt einmal nicht mehr geben würde.
Sandra und Adrian kommen gebürtig von der Insel, sie aus Irland, er aus England. Beide leben seit mehr als 20 Jahren in Düsseldorf. Er hat schon einen deutschen Pass, sie hat gerade den Einbürgerungstest bestanden. Der Protest gegen Rechtsextremismus ist ihnen ein Anliegen.
Daniela Hallmann war aus Hilden gekommen, sie tritt für Demokratie und eine bunte Gesellschaft ein. Einige Menschen, so findet sie, seien verblendet durch die Propaganda von Rechtsextremisten, die Deportationen planen und Menschen aussortieren wollten, die nicht ins Bild passen.
Kirsten und Claus Schäfer waren aus Gangelt angereist, um ein Zeichen zu setzen. „Wir müssen die Leute wecken“, sagten sie. „Je mehr an dieser Demo teilnehmen, desto schlechter für die AfD.“Die Demokratie sei ein wichtiges Gut, man müsse aufstehen und seine Meinung sagen.
Maggy Lügtke ist aus Gerresheim gekommen und mit ihrem Rollator bis ans Ende der Oberkasseler Brücke gelaufen. Die 80-Jährige findet, die Politiker müssten endlich wach werden. Die Kommunikation in den sozialen Netzwerken müsse intensiver in den Blick genommen werden.