Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Mona Lisa“mit Suppe beworfen
Das weltberühmte Bild von Leonardo da Vinci im Louvre war Ziel von Aktivistinnen.
(dpa) Die „Mona Lisa“ist erneut Zielscheibe von Vandalismus geworden. Zwei Umweltaktivistinnen haben am Sonntag Suppe auf das im Pariser Louvre mit einem Panzerglas geschützte weltberühmte Bild von Leonardo da Vinci geschüttet. Wie auf einem Video der unabhängigen Presseagentur CL Press auf der Plattform X (früher Twitter) zu sehen ist, bewarfen zwei Frauen das Gemälde und forderten das Recht auf gesunde und nachhaltige Ernährung. Auf den weißen T-Shirts der Frauen stand der Name ihrer Bewegung „Riposte alimentaire“.
Kein Grund könne rechtfertigen, dass man das Bild als Zielscheibe nehme, reagierte Frankreichs neue Kulturministerin Rachida Dati auf ihrem X-Account. Die „Mona Lisa“gehöre, so wie Frankreichs ganzes Kulturgut, den künftigen Generationen.
Wie auf dem Video zu sehen war, wurde der Saal, in dem das Porträt hängt, umgehend geräumt. Medien zufolge wurde er nach rund einer Stunde gereinigt wieder für Besucher geöffnet. Die beiden Aktivistinnen kamen in Polizeigewahrsam.
„Riposte alimentaire“ist ein Kollektiv, das aus der französischen Bewegung „Dernière Renovation“ entstanden ist. Mit ihren Aktionen zielen die Mitglieder auf eine radikale Veränderung der Gesellschaft sowohl auf klimatischer als auch auf sozialer Ebene ab.
Das berühmteste Gemälde der Welt, das seit 2005 hinter Schutzglas präsentiert wird, wurde bereits mehrfach Opfer von Vandalismus. Im Jahr 1956 sogar gleich zweimal: Zuerst besprühte ein Mann das Gemälde mit Säurefarbe und beschädigte die Leinwand dadurch schwer. Wenige Monate später warf ein junger Mann aus Bolivien ein Stein auf das Gemälde. Das Schutzglas brach und die Splitter verursachten Schäden am linken Arm der „Mona Lisa“, der anschließend restauriert werden musste.
Seit März 2005 wird die „Mona Lisa“durch ein rund vier Meter hohes und zwei Meter breites Panzerglas in einem speziell für das Gemälde umgestalteten Saal geschützt.