Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kartenverkauf läuft besser als im Vorjahr
Während die Karnevalsvereine 2023 die Corona-Folgen noch spürten, stehen sie nun vor neuen Herausforderungen.
Nicht mehr lange, dann endet die Karnevalssession 2023/24 schon wieder – bis dahin stehen bei den Vereinen noch einige Veranstaltungen auf dem Plan. Der Kartenverkauf läuft wesentlich besser als noch im vergangenen Jahr – dem ersten nach Corona. Dennoch stehen die Düsseldorfer Karnevalsvereine vor Herausforderungen.
Seit Anfang des Jahres laufe der Kartenverkauf beim Prinzenclub beispielsweise sehr gut, der Prinzenball am 20. Januar war schon lange im Voraus ausverkauft, sagt der Vorsitzende Jobsi Driessen auf Anfrage. Für die nächste Veranstaltung „Möhnen meet Prinzen“an Altweiber gebe es nur noch wenige Restkarten, der Böse Buben Ball an Karnevalssamstag sei bereits ausverkauft. In beiden Fällen sei die Nachfrage deutlich stärker gewesen als im Vorjahr. Zwar laufe der Verkauf also durchaus besser, dennoch gibt es eine große Herausforderung: „Die Eintrittspreise werden in diesem Jahr gerade zur Kostendeckung reichen. Im nächsten Jahr müssen wir die Preise bei allen Veranstaltungen um mindestens zehn Prozent erhöhen“, erklärt Driessen.
Ein Vor-Corona-Niveau hat auch die KG Regenbogen erreicht. „Wir sind mit dem Kartenverkauf für unsere Veranstaltungen in dieser Session (Böse Hupen Ball, Sitzungsparty, Tunte Lauf) sehr zufrieden“, sagt Sprecher Sebastian Wuwer. Für den Verein war der Böse Hupen Ball eine große Überraschung in dieser Session: Im Vergleich zum Vorjahr hatte sich die Gästezahl verdoppelt. Für den Tunte Lauf in der Nachtresidenz am Karnevalssamstag gibt es noch Restkarten. Nach den Erfahrungen der Vor-Corona-Jahre geht der Verein jedoch stark davon aus, dass auch dieser ausverkauft sein wird. Die sehr kurze Session sei eine Herausforderung gewesen, sagt Wuwer. Denn viele Veranstaltungen konkurrieren zeitlich. Dafür sei eine gute Koordinierung der Vereinsaktivitäten nötig gewesen.
Die Prinzengarde Blau-Weiss beschäftigt aktuell der Ticketpreis der Veranstaltungen, außerdem werde die persönliche Ansprache immer wichtiger, sagt Sprecher Hans-Peter Suchand. „Ein interessantes Programm kostet viel Geld, entsprechend hoch muss der Ticketpreis sein.“Der Ticketverkauf laufe im Vergleich zu Vor-Corona generell noch etwas mühsam, die Ergebnisse seien aktuell eher mit der Session 2023 vergleichbar. Dennoch war der Kinderkarneval mit mehr als 250 verkauften Karten sehr gut besucht, die Brauhausparty im Schumacher am vergangenen Wochenende so gut wie ausvekauft und für die Große Kostümsitzung am 3. Februar im Hilton Hotel gibt es nur noch wenige Tickets. Viele Karnevalisten kommen außerdem zum kostenlosen Blau-Weiss Feldlager am Weinhaus „En de Canon“– auch aus Aachen, Duisburg, Krefeld und Ratingen.
Die Prinzengarde Rot-Weiss habe schon seit mehreren Jahren keine Probleme mit dem Ticketverkauf, sagt Sprecher Ralf Bieder. Die meisten Karten seien direkt nach Verkaufsstart vergriffen. Für keines der Events von Rot-Weiss sind noch Karten verfügbar. „Auch das ,Jeck Em Fuchs‘ 2025 ist bereits ausverkauft. Die Karten waren circa zehn Minuten im freien Verkauf.“Für die Veranstaltungen gebe es eine Warteliste: „Es kann schon mal überraschend vorkommen, dass gekaufte Karten kurz vor einer Veranstaltung wieder zurückgegeben werden wollen. Wir prüfen dann, ob eine Hilfestellung von uns umsetzbar ist.“
Die Entwicklung der Kosten beschäftigt auch die DKG Weissfräcke – besonders Mehrausgaben wie beispielsweise für die Rheinterrasse. Denn diese kann der Verein nicht unmittelbar an die Gäste weitergeben, erklärt Weissfräcke-Sprecher Michael Riemer. „Dies wird auch für die folgende Session ein besonderes Thema sein. Außerdem nimmt die Spendenfreudigkeit durchaus ab.“Die traditionelle närrische Schiffstour nach Bonn und Köln war ausverkauft, es gab sogar so viele Anfragen, dass Interessenten abgesagt werden musste. Die Nachfrage sei besser gewesen als 2019 und 2023. Die Schiffstour sei im vergangenen Jahr schon ausverkauft gewesen,
Anfragen für 2025 gebe auch bereits. Die Rosenmontagsloge am Carls Hotel war 2023 ausgebucht, in diesem Jahr wurden die Kapazitäten erweitert, noch sind dort Plätze für die Sicht auf den Zug an der Benrather / Ecke Bilker Straße verfügbar.
Auch im Düsseldorfer Norden läuft es besser, für sämtliche Sitzungen rechnen die Unterrather Funken Blau-Gelb mit einer Auslastung von mindestens 80 Prozent. Der Kartenverkauf für die Sitzungen bewege sich aktuell auf Vorjahresniveau, sagt Sprecher Michael Böhnke. Nur die Kindersitzung ist bisher ausverkauft, was den Verein freut, denn die Unterrather Funken richten ein besonderes Augenmerk auf die Kinder- und Jugendarbeit. Er rechnet damit, dass noch mehr Karten verkauft werden, denn viele Gäste kaufen die Tickets mittlerweile näher am Termin der Veranstaltung.
Trotz enormer Kostensteigerungen in vielen Bereichen habe der Verein die Ticketpreise stabil halten können, sagt Böhnke. „Insgesamt können wir sagen, dass wir durch die bisherige Nachfrage kostendeckend arbeiten und planen können.“