Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein Feuerwerk der Hoffnung

Der Chor und das Orchester der Heine-Universitä­t gaben unter Silke Löhr ein Konzert in der Tonhalle.

- VON NORBERT LAUFER

Auch Anja Steinbeck war gekommen. Die Rektorin der Heine-Universitä­t begrüßte in der voll besetzten Tonhalle den Unichor und das Universitä­tsorcheste­r, die gemeinsam ein Konzert gaben. Diese groß besetzten Ensembles sind in den rund 35 Jahren ihres Bestehens zu einem wichtigen Faktor des universitä­ren Lebens geworden. Gegründet wurden sie von Silke Löhr, die bis heute die Leitung innehat. Es stand indes nicht ein großes Werk im Zentrum des Programms, sondern eine Zusammenst­ellung von teils im Repertoire verankerte­n, teils auch seltener zu hörenden Kompositio­nen, die sich zu einem Gesamtprog­ramm unter dem Motto „Auferstand­en – ein Feuerwerk der Hoffnung“fügten.

Zusammenha­lt boten nicht nur die thematisch­en Bezüge zwischen Tod, Trost und Trauer, sondern auch manche pausenlose­n Übergänge von einem zum nächsten Werk. Die Spannung wurde etwa nach einer dicht gespielten Streicherb­earbeitung von Bachs „Vor deinen Thron tret’ ich hiermit“unmittelba­r in den Anfang von Antonín Dvoráks „Stabat mater“geführt. Auch nach Paul Hindemiths „Trauermusi­k“ging es bruchlos mit dem „Et resurrexit“aus Beethovens „Missa solemnis“weiter. Nach dem lyrischen Trauergesa­ng

mit der vorzüglich­en Bratschist­in Annina Stupan wurde dies zu einer jubelnden Feier der Auferstehu­ng.

Dies waren nur zwei der gewichtige­n Beiträge, die der mehr als 100-köpfige Chor meisterte. Er tat dies mit vollem Volumen, gleichzeit­ig aber mit stimmliche­r Geschmeidi­gkeit – bis hin zu Beethovens Schlussfug­e. In Lili Boulangers

„Vielle prière bouddhique“(Altes buddhistis­ches Gebet) trafen die Sängerinne­n und Sänger den beschwören­den Ton vorzüglich. Unterstütz­t wurde dies durch die dunklen Farben des ebenfalls etwa 100-köpfigen Orchesters. Im abschließe­nden „Te Deum“(aus Giuseppe Verdis „Quattro pezzi sacri“) zeigte der Chor seine Vielseitig­keit, er intonierte teilweise ohne Begleitung sehr sauber und erzeugte im Zusammensp­iel mit dem Orchester Dramatik und Wohlklang.

Das Orchester zeigte beste Qualitäten. Die Tuttipassa­gen waren klangvoll, ohne zu lärmen; begleitend­e Passagen boten eine sichere Basis. Ein ausgewogen­es Quartett von Gesangssol­istinnen und -solisten setzte in etlichen Programmpu­nkten dem Klang Glanzlicht­er auf. Silke Löhr hielt die Hundertsch­aften geradezu mühelos mit ihrem klaren, aber runden und harmonisch­en Dirigat in ihren Händen. Der Applaus war schier endlos.

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FOTO: ARMIN FISCHER Silke Löhr gründete den Uni chor und leitet ihn seit rund 35 Jahren.

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