Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt Sieben Astronauten sterben in der Columbia
Es war früher Morgen in
Florida, 16 Minuten vor der geplanten Landung des
Spaceshuttles Columbia. Die
Raumfähre sollte am 1. Februar 2003 am Weltraumbahnhof des Kennedy Space Centers aufsetzen und damit ihre 28. Mission beenden. An Bord waren sieben Astronauten: Kommandant Rick Husband, Pilot William McCool, die Missionsspezialisten Michael Anderson, Kalpana Chawla, David Brown, Laurel Clark und der aus Israel stammende Ilan Ramon. Die Raumfähre befand sich über Texas, als plötzlich ein dumpfer Knall zu hören war. Kurz darauf erschienen mehrere Feuerbälle am Himmel. Die Columbia war beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinandergebrochen. „Es gibt keine Überlebenden“, erklärte US-Präsident George W. Bush in einer Fernsehansprache, bevor er die Namen der Verunglückten vorlas. Es war bereits das zweite Mal, dass ein Spaceshuttle der Nasa bei einem Unglück zerstört wurde. Auch bei der Challenger-Katastrophe im Jahr 1986 waren alle Crewmitglieder ums Leben gekommen. Die Columbia war Anfang der 1980er-Jahre das erste von insgesamt fünf raumflugfähigen Shuttles gewesen. Sie war das Raumschiff, das 1986 mit Ulf Merbold den ersten westdeutschen Raumfahrer ins All brachte. Nach monatelangen Untersuchungen stand die Ursache des Absturzes fest: Beim Start hatte sich ein Stück der Schaumstoffisolierung gelöst und einige Kacheln des Hitzeschildes beschädigt. Die Ingenieure hatten den Schaden als nicht gravierend eingestuft – eine schwere Fehleinschätzung. Präsident Bush versicherte den Angehörigen sein Mitgefühl: „Unsere ganze Nation trauert mit Ihnen.“