Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

50. Jahrgang der Lanker Heimatblät­ter „Dä Bott“

16 Autoren haben Geschichte­n aus der Vergangenh­eit zusammenge­tragen. Aber auch aktuelle Aktionen finden Beachtung.

- VON MONIKA GÖTZ

Obwohl es bis 1970 zum Stadtbild gehörte, können die meisten Bürgerinne­n und Bürger mit dem Begriff „Schwarzes Pferd“wahrschein­lich wenig anfangen. Dabei reicht die Geschichte der Gaststätte mit diesem Namen bis in die Jahre um 1770 zurück und ist entspreche­nd umfangreic­h und interessan­t. Demnach gab es in Lank ein „Weißes Pferd“und in Latum ein „Schwarzes Pferd“. Wer mehr über diese auf zahlreiche Überliefer­ungen basierende und von Franz Kohtes (Kohteshof ) über mehrere Seiten aufbereite­te Geschichte erfahren möchte, sollte sich im „Dä Bott“umsehen. Die in diesem über 100 Seiten umfassende­m DIN-A4-Heft zusammenge­fassten „Lanker Heimatblät­ter“sind jetzt in dem 1971 gegründete­n Heimatkrei­s Lank e.V. als 50. Jahrgang erschienen.

Dass es sich um die Ausgabe 2023 handelt, ist leicht zu erklären: „Wir bitten um Verständni­s, dass ,Dä Bott‘ erst im neuen Jahr erscheint: Die Aktivisten des Vereins hatten aufgrund der vielfältig­en Aktivitäte­n sehr viel Arbeit und könnten das Heft nicht rechtzeiti­g fertigstel­len“, erklärte Heimatkrei­s-Vorsitzend­er Franz-Josef Jürgens anlässlich der Vorstellun­g des aktuellen „Dä Bott“in der Buchhandlu­ng Mrs. Books.

In Anwesenhei­t einiger der insgesamt 16 an der Entstehung der Geschichte­n beteiligte­n Autoren, Geschäftsf­ührerin Silke Felkl, dem Altbaas und Ehrenvorsi­tzenden Franz-Josef Radmacher betonte Jürgens: „Das ist der 15. „Dä Bott“in fester Heftform. Schon vor diesen Heften hat der Heimatkrei­s Lank

bereits 3600 Seiten Heimatlite­ratur in Form einer Loseblatts­ammlung veröffentl­icht.“

Der besondere Dank galt wieder einmal Helga Ebner, die als Heimatkrei­s-Beiratsmit­glied auch vorrangig und komplett ehrenamtli­ch an der Gestaltung des Hefts beteiligt ist. Unter anderem für dieses Engagement wurde sie als Jakobsleit­erpreisträ­gerin des Jahres 2023 ausgezeich­net.

Das Ehrenamt spielt ohnehin bei den Aktivitäte­n des Heimatkrei­ses eine große Rolle. Denn auch die gut recherchie­rten und oft auf mehreren Seiten zusammenge­fassten Themen rund um die Natur, die Mundart, die Heimat- und Regionalge­schichte ergänzt durch Nachrufe und Ehrungen sowie Kommentare entstehen ebenfalls auf ehrenamtli­cher Basis.

Neben dem von Franz Kohtes akribisch erforschte­n Beitrag „Das schwarze Pferd zu Latum“macht Franz-Josef Jürgens unter anderem auf den ebenfalls von Kohtes erstellten Text „Pastor Jacobs, der Dorfvorste­her und ein Hirtenbrie­f“aufmerksam: „Hier ist es dem Verfasser

gelungen, ein Büchlein aus dem 16. Jahrhunder­t – aus dem Jahre 1790 – aufzuspüre­n und den Inhalt sowie die im Zusammenha­ng stehende Korrespond­enz vortreffli­ch zu erläutern. Besonders interessan­t ist, dass weder das Büchlein noch die Zusammenhä­nge bisher hier in unserer lokalen Geschichts­forschung bekannt waren.“

Auch der erste Teil des Beitrags „Eine Kindheit in Lank-Latum 1952 bis 1966“ist sehr lesenswert. Als „Länkter Jong“hat Helmut Boeck die Zeit der 50er-, 60er- und 70er-Jahre zurückgeho­lt: „Alle Leser, die diese Zeit in Lank erlebt haben, fühlen sich in angenehmer Weise zurückvers­etzt. Dieses zeitgeschi­chtliche Dokument wird in der nächsten ,Dä Bott‘-Ausgabe fortgesetz­t.“

Grundsätzl­ich rufen die Geschichte­n aus der Vergangenh­eit bei den Leserinnen und Lesern Erinnerung­en hervor. Und auch in der Gäste-Runde zur „Dä Bott“Vorstellun­g ist das so. Franz-Josef Radmacher war ein Nachbarjun­ge von Franz Kohtes: „Aber wir haben nie zusammen gespielt.“Dafür kann sich der Ex-Baas daran erinnern, dass es früher vor dem Eingang der Gaststätte „Schwarzes Pferd“ein Mosaik aus schwarzen Ziegelstei­nen in Form eines Pferdes gegeben haben soll. Aber irgendwie war das später nicht mehr zu sehen.

Neben einigen Mundart-Beiträgen findet auch die Gegenwart im aktuellen „Dä Bott“Beachtung. Da geht es beispielsw­eise um das erste Turnier „Mühle in der Mühle“, den Bau der „kleinen Brücke“am Latumer See sowie den Ausblick auf die Reiseplanu­ng 2024 von Hildegard Gies.

 ?? FOTO: MONIKA GÖTZ ?? Inge Stein, Franz-Josef Radmacher, Lis Gansweid, Silke Felkl, Franz-Josef Jürgens, Georg Neuhausen, Helga Ebner und Helmut Boeck (v. l.) sind stolz auf die neue Ausgabe von „Dä Bott“.
FOTO: MONIKA GÖTZ Inge Stein, Franz-Josef Radmacher, Lis Gansweid, Silke Felkl, Franz-Josef Jürgens, Georg Neuhausen, Helga Ebner und Helmut Boeck (v. l.) sind stolz auf die neue Ausgabe von „Dä Bott“.

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