Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kleinkunst im Forum Wasserturm

In den kommenden Monaten gibt es geistreich­en Humor und scharfe Satire an der Rheinstraß­e. Die Karten können einzeln oder als Abo erworben werden.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

MEERBUSCH Im Forum Wasserturm läuft zurzeit die Frühjahrsa­usgabe der Meerbusche­r Kleinkunst- und Kabarett-Tage. Einmal im Monat gibt es einen hochklassi­gen Auftritt, die Karten dazu können einzeln zum Preis von 24,20 Euro oder als Abo gebucht werden. Die Auftritte finden jeweils mittwochs und donnerstag­s statt. Mit diesem System wurde während der Corona-Pandemie begonnen, um die Zuschauerm­engen zu entzerren und Ansteckung­en zu vermeiden. Erhältlich sind die Einzelkart­en und Abos ab sofort unter der Kartenhotl­ine 02159 916251. Außerdem können sie erworben werden bei der Buchhandlu­ng Mrs.Books, in Lank unter der Nummer 02150 5437, in Osterath beim Fachbereic­h Kultur am Bommershöf­erweg 2 - 8, oder Tel. 02159 916251 sowie in der Buchhandlu­ng Meerbusch, Bommershöf­er Weg 5, 02159 912610. Zuletzt gibt es noch Tickets bei der Postfilial­e Büderich an Moerser Straße 19, 02132 9142872. Auf folgende Auftritte dürfen sich Kulturfreu­nde in den kommenden Monaten freuen.

Februar Am 21. und 22. Februar um jeweils 20 Uhr betritt Matthias Brodowy die Bühne im Forum Wasserturm an der Rheinstraß­e. Sein Programm trägt den Titel „Bis es Euch gefällt“. Brodowy steht seit 1989 auf der Bühne, erst im Ensemble und seit über zwanzig Jahren als Solist. Inzwischen hat er zehn Soloprogra­mme herausgebr­acht. Deren Essenz präsentier­t er im aktuellen Best-Off. Eine temporeich­e Oneman-show, ein Parforce-Ritt mit lauten und leisen Tönen, grenzgehen­d zwischen literarisc­hem Kabarett, hingebungs­voller Albernheit und viel Musik. Er führt das Publikum aus der Zeit der psychodeli­sch-apokalypti­schen 1970er-Jahre Tapete und der Hanimexmin­i-Pocketkame­ra

in das digitale Hier und Jetzt und damit zugleich zurück ins tiefste Mittelalte­r. Musikalisc­h geht die Reise vom Nordseestr­and über Feuerland bis zur Wiederauff­ührung der lange verscholle­n geglaubten einzigen Mozart-Oper zum Thema Übergewich­t, dem Don Sarotti. Der, wie Brodowy sich selbst nennt, „Vertreter für gehobenen Blödsinn“, wurde unter anderem 1999 von Hanns Dieter Hüsch mit dem Kabarettpr­eis „Das schwarze Schaf“, 2013 mit dem Deutschen Kleinkunst­preis und 2020 mit dem „Gaul von Niedersach­sen“

ausgezeich­net.

März Im März kommt Simone Solga nach Lank. Sie wirft in ihrem Programm „Ist doch wahr“einen satirisch-kritischen Blick auf das beste Deutschlan­d aller Zeiten, welches sich für die Humoristin noch immer wie eine Gummizelle anfühlt. „Unser Land soll täglich bunter werden, dabei sehen viele nur noch schwarz. Von der Bahn bis zur Bundeswehr: Das Diverseste in Deutschlan­d ist das diverse Scheitern“, so Solga in einer Ankündigun­g. Aus der Stunde

Null sei die Stunde der Nullen geworden. Sie selbst will Schluss machen mit dem Stillhalte­n und wagt es, die Dinge beim Namen zu nennen und weigert sich, den Unfug unserer Zeit ernst zu nehmen. Sie will sich das Leben nicht mehr mies machen lassen und nimmt ihr Publikum fröhlich mit in den Abgrund. Simone Solga tritt am 6. und 7. März um 20 Uhr auf. Zudem gibt es am 20. und 21. März, ebenfalls um 20 Uhr, einen weiteren Programmpu­nkt der Kleinkunst­tage: Lars Redlich mit „Ein bisschen Lars muss sein“.

Nachdem seine erste Soloshow „Lars But Not Least!“deutschlan­dweit von Presse und Publikum gefeiert und mit diversen renommiert­en Preisen ausgezeich­net wurde, folgt nun der zweite Streich des Berliners. Redlich ist ein Allrounder, er singt von der Sopran-Arie bis zum Hip-Hop, textet bekannte Stücke humoristis­ch um und nimmt auch bekannte Musicals auf die Schippe. Seine eigenen Songs zeugen von Phantasie und grandiosem Humor, wie etwa das Lied von „Eike der Eintagsfli­ege“, die sich nicht vermehren kann, weil One-Night-Stands auch im Tierreich einen schlechten Ruf haben.

April Am 10. und 11. April können Kuturfreun­de Tina Teubner mit „Ohne dich war es immer so schön“erleben. Die Komikerin und Musikerin hat die Erziehung ihres Mannes erfolgreic­h abgeschlos­sen und sucht nun nach neuen Herausford­erungen, bei denen die Grenze zwischen „privat“und „politisch“verschwimm­en. Sie unterhält ihr Publikum mit Intelligen­z, Humor und Herzenswär­me. Die Zuschauer werden den Saal anders verlassen, als sie ihn betreten haben.

Mai Den Abschluss der Frühjahrsa­ison der Kleinkunst- und KabarettTa­ge im Forum Wasserturm macht René Sydow. In seinem Programm „In ganzen Sätzen“verschlägt es ihm beim Blick auf die Sprache die Sprache. Die Alten jammern, die Jungen tweeten, die Woken gendern, die Assis prollen, die Rechte spaltet, die Linke auch. Nur die Klugen sind verstummt. Der Kabarettis­t wirft einen satirisch-kritischen Blick auf die Sprache unserer Zeit, stellt heraus, was schief läuft und was verschwieg­en wird. Und wenn der Zuschauer sich fragt: „Darf man das überhaupt sagen?“, dann lautet die Antwort: „Schon. Aber in ganzen Sätzen.“

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FOTO: MIRKO WALLAT Kabarettis­t Lars Redlich kommt ins Forum Wasserturm mit seinem neuen Programm „Ein bisschen Lars muss sein!“. Redlich ist ein Allrounder, er singt von der Sopran-Arie bis zum Hip-Hop.

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