Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Engelhardt könnte 2025 gehen
Der SC Freiburg kann den Mittelfeldspieler dank einer Klausel zurückholen.
Es ist eine Freude, Yannik Engelhardt beim Fußballspielen beobachten zu dürfen. Wie er sich in den Räumen bewegt. Wie er antizipiert, bevor überhaupt der Gegner den nächsten Schritt geplant hat. Wie mannschaftsdienlich er spielt. Wie er sich auch immer wieder in die Offensivbemühungen einschaltet. Spieltaktisch ist Fortunas Mittelfeldakteur mit seinen 22 Jahren schon verdammt weit vorne auf seiner Position. Es ist aber gleichwohl ebenso angenehm, auf den Menschen Engelhardt zu treffen. Er ist höflich im Auftreten und ein Gewinn auf ganz vielen Ebenen.
Auch Fortuna-Cheftrainer Daniel Thioune weiß die Art zu schätzen. Wenn der Chefcoach über Engelhardt, der im vergangenen Sommer als einer der stärksten Drittliga-Akteure der Saison vom SC Freiburg II nach Düsseldorf gewechselt ist, spricht, gerät er regelrecht ins Schwärmen. „Für mich“, betont Thioune, „ist Yannik einer der besten Spieler der Zweiten Liga auf seiner Position. Ich bin brutal glücklich mit der Entwicklung. Es ist außerordentlich, was die Intensität und Laufleistung bei ihm mit und gegen den Ball betrifft.“Engelhardt spult im Schnitt 12,8 Kilometer pro Partie ab. „Es sind immer mal auch ein paar Fehler drin, weil er als junger
Spieler manchmal zu viel will“, sagt Thioune. „Aber Yannik übernimmt Führung, auch intern.“Alles zu schön, um wahr zu sein? Jein. Erst einmal hat Fortuna die Karten in der Hand. Doch der Wechsel von Engelhardt aus Freiburgs war für die Düsseldorfer nur realisierbar, weil man sich auf ein nicht ganz so übliches Modell eingelassen hatte. Engelhardt war seinerzeit aus Bremen ins Breisgau gekommen. Dort hatte man auch sofort das Potenzial des defensiven Mittelfeldspielers erkannt, konnte ihm aber nicht den Raum zur Entwicklung geben. Deshalb hat man ihn auf eher unkonventionelle Weise bei den Rheinländern „geparkt“.
Dafür ist, wie unserer Redaktion bereits berichtet hatte, eine Rückkaufklausel in seinem Arbeitspapier verankert worden. Nun sind weitere Details der Klauseln enthüllt. Die „Bild“hatte zuerst darüber berichtet. Demnach kann der SC Freiburg Engelhardt zurückholen – für eine festgeschriebene Summe von 2,2 Millionen Euro. Allerdings erst im Sommer 2025.
Doch was ist, wenn in diesem Jahr ein Verein bei Fortuna anklopft? Fortuna hat das Recht, Verhandlungen aufzunehmen. Allerdings besitzt der SC Freiburg nach Informationen unserer Redaktion ein Veto-Recht. Fortuna muss den Bundesligisten über ein mögliches Interesse einer dritten Partei sofort informieren und dem SCF Gelegenheit geben, ebenfalls ein Angebot abzugeben. Fortuna könnte allerdings auch bei einem möglichen Aufstieg darauf bestehen, dass Engelhardt mindestens noch eine weitere Saison Teil des Kaders bleibt – und könnte dann ihrerseits versuchen, eine langfristige Lösung mit ihm zu vereinbaren. Doch dieses Szenario wird nach jetzigem Stand als wenig wahrscheinlich eingestuft. Dafür geht Engelhardt gerade zu sehr „durch die Decke“.
Und was sagt Engelhardt? Langfristig ist sein Plan eindeutig: „Mein Ziel ist es, in der Bundesliga anzukommen. Ich finde es aber gut, in der Zweiten Liga meine Spielpraxis zu sammeln, weil ich hier viel zum Einsatz komme und mich mit der Mannschaft entwickeln kann.“Eine geerdete Einstellung, die für die Zukunft große Schritte möglich macht.