Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
DEG macht es unnötig spannend
Fast hätte Düsseldorf erneut eine hohe Führung verspielt. Gegen Schwenningen führt die DEG bereits mit 4:0 und muss dann gehörig zittern. Am Ende gewinnt sie vor mehr als 12.300 Fans aber mit 6:3.
Es waren noch gut drei Minuten zu spielen am Freitagabend im Rather Dome, da erhoben sich die mehr als 12.300 Fans. Und das nicht, um ihre Mannschaft bereits zu feiern, sondern um sie über die Ziellinie zu tragen. Zu oft hat die Düsseldorfer EG in dieser Saison ja Führungen verspielt. Nun gegen Schwenningen war sie wieder kurz davor. Aber dann schoss die DEG sogar noch zwei späte Tore und gewann mit 6:3. In die kurze Länderspielpause der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geht sie also mit einem guten Gefühl.
Generell stand die DEG aber vor einer sonderbaren Situation: Ihr Freitagsspiel war nicht mal gestartet, da hatte sie ihr Sonntagsspiel bereits verloren. Das war ja wegen des Leichtathletik-Meetings im Dome vorverlegt worden – und mit 1:3 gegen Berlin geendet. Und weil sich die Konkurrenz im Tabellenkeller am Sonntag teils gegenübersteht, wird sie dann sicher punkten. So wie bereits am Freitag, als Nürnberg in Frankfurt gewann und Schlusslicht Iserlohn sogar beim Spitzenteam aus Bremerhaven. Zumindest die Augsburger verloren gegen
Köln. Aber die DEG musste gegen Schwenningen trotzdem punkten, um in der Tabelle nicht zurückzufallen. Und das klappte. Also steht sie weiter auf einem Play-off-Platz, aber es bleibt eng, schon am Sonntag kann sich das ändern.
„Es ist schön, dass wir sechs Tore schießen, aber wir müssen mal aufhören, so viele Tore zu kassieren, dann müssen wir auch nicht sechs schießen“, sagte Alexander Blank nach einem Spiel, in dem die DEG zunächst alles im Griff zu
haben schien, sich das Leben dann aber wieder unnötig selbst schwer machte. Da wurden Erinnerungen an das Spiel gegen Augsburg am zweiten Weihnachtstag wach, als die Düsseldorfer kurz vor Schluss mit 4:1 führten und dann noch 4:5 verloren. Diesmal lagen sie sogar 4:0 vorn, und trotzdem wurde es noch einmal ganz eng. Bis kurz vor Schluss stand es nur noch 4:3.
Begonnen hatte alles nach Maß. Wie bereits gegen Berlin gehörten die ersten Minuten der DEG. Und
wie bereits am Dienstag hatte sie mehrere Überzahlspiele. Der Unterschied aber: Diesmal nutzte sie eins, weil sich Adam Payerl in der siebten Minute gekonnt um Schwenningens Torhüter drehte und einschob – sein fünftes Saisontor im siebten Spiel. Drei Minuten später drosch dann Alec McCrea einen Schuss von der blauen Linie aus zum 2:0 ins Tor. Und was ebenfalls besser lief als gegen die Berliner: Henrik Haukeland machte alle Gästechancen im ersten Drittel zunichte.
So konnte es aus Sicht der DEG weitergehen – und so ging es weiter. Zu Beginn des Mittelabschnitts legte die starke zweite Reihe nach. Alexander Blank bediente Kevin Clark: 3:0. Kurz später zog Kyle Cumsikey ab: 4:0. Das schien ein perfekter Abend für die DEG zu werden. Doch dann folgte das Powerbreak. Und plötzlich war das ein anderes Spiel. Danach brauchten die Gäste keine Minute, um durch Daniel Pfaffengut und Kyle Platzer ihre ersten beiden Tore zu schießen. Die Düsseldorfer schienen nur noch zu stehen, all ihr Selbstvertrauen war weg. „Wir haben aufgehört zu spielen“, monierte Blank hinterher. Ganz anders die Schwenninger, die jetzt erst richtig anfingen. Und als Sinan Akdag sich dann einen Puckverlust hinter dem eigenen Tor leistete, traf Sebastian Uvira auch noch zum 4:3.
Also war vor dem letzten Drittel wieder alles offen. In dem wurde die DEG dann wieder munterer, aber es fehlte weiter die Leichtigkeit der ersten 30 Minuten, teilweise wirkte das verkrampft und zu sehr mit der Brechstange. Und vor allem blieben die Gäste gefährlich. Haukeland musste mehrfach in höchster Not retten. Bis zum Schluss blieb es spannend, also nahmen die Schwenninger am Ende ihren Torwart raus. Und das nutzte einer der besten Düsseldorfer des Abends zur Entscheidung: Alexander Blank traf aus dem eigenen Drittel zum 5:3 ins leere Tor. Kurz später gelang das auch noch Kohen Olischefski zum 6:3. Danach war das Spiel endgültig durch.